Frage an Svenja Hahn von Fabian H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Frau Hahn,
nächste Woche soll im EU-Parlament die Liste der Vorhaben von gemeinsamem Interesse verabschiedet werden. Laut Recherchen von europäischen Umweltorganisationen stehen auf dieser Liste 55 Erdgasprojekte. Abgesehen davon, dass wir nur noch minimal Erdgas verbrennen dürfen, um noch eine Chance auf das 1,5°C-Ziel zu haben, zerstört die Produktion dieses Erdgases vor Ort die Umwelt und verstößt massiv gegen Rechte indigener Völker.
Meine Fragen:
- Stehen Sie an der Seite der Menschen, die sich gegen die Klimakrise engagieren?
- Fühlen Sie sich bei Ihrer Arbeit als MdEP an das 1,5°C-Ziel von Paris gebunden?
- Wie sollte das globale CO2-Restbudget für eine 66% Chance auf eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5°C von etwa 330 Milliarden Tonnen international fair verteilt werden? Gleiche Emissionsrechte pro Kopf seit Unterschrift des Pariser Abkommens oder faire Lastenverteilung nach BIP und historischer Verantwortung?
- Werden Sie kommende Woche gegen die PCI-Liste stimmen und damit tausende Menschenleben retten?
- Werden Sie sich danach für eine Revision der EU Verordnung 347/2013 zu Leitlinien für die europäische Energieinfrastruktur (TEN-E Verordnung) einsetzen?
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn ich eine FDP-MdEP in meiner Nähe wüsste (Hamburg), die sich glaubwürdig für den Klimaschutz einsetzt.
Mit freundlichen Grüßen
F. H.
Sehr geehrter Herr Hanneforth,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Ich finde es wichtig und gut, dass sich Menschen, vor allem junge Menschen, für das Klima und ihre Zukunft einsetzen. Dem Pariser Abkommen fühle ich mich selbstverständlich verpflichtet, denn der Klimaschutz ist eine zentrale Menschheitsaufgabe. Es ist allerdings essentiell, dass wir die Bevölkerung auf diesem Weg mitnehmen und marktwirtschaftliche Instrumente anwenden, die wirtschaftliches Wachstum und das Erreichen der Klimaziele miteinander vereinbaren. Ein zentrales Instrument hierbei ist der Emmissionshandel, der bereits in Bereichen der Energiewirtschaft seine Wirksamkeit gezeigt hat und dringend auf alle Sektoren ausgeweitet werden muss. Die Preise der Zertifikate können dann abhängig vom CO2-Budget reguliert werden, sodass dieses maximal effizient verteilt wird. Mehr Informationen über den Vorschlag zur Ausweitung des Emissionshandels von den Freien Demokraten finden Sie hier:
https://www.fdp.de/klimaschutz-umweltpolitik-umwelt-klima_emissionshandel-mit-co2-limit-ist-sinnvollstes-instrument
Wenn Sie sich noch umfassendere mit der Klimapolitik der Freien Demokraten befassen wollen, empfehle ich Ihnen unseren Beschluss "Liberale Klimapolitik" com April 2019: https://www.fdp.de/sites/default/files/uploads/2019/05/06/2019-04-27-bpt-liberale-klimapolitik.pdf
Mein Abstimmungsverhalten, auch zur PCI-Liste, können Sie unter https://www.europarl.europa.eu/plenary/de/votes.html mitverfolgen.
Mit besten Grüßen nach Hamburg
Svenja Hahn