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Frage von Lydia L. •

Wie stehen Sie dazu, dass der WM-Botschafter Salman Homosexualität als geistigen Schaden bezeichnet hat?

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Guten Tag Frau L.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 09. November zu den Äußerungen des WM-Botschafters Salman über Homosexualität.

Mit seinen Ansichten steht Herr Salman leider nicht allein. In Katar ist Homosexualität verboten und kann mit Folter und Gefängnis bestraft werden. Human Rights Watch hat erst vor kurzem willkürliche Verhaftungen von LSBTIQ*, Misshandlungen durch die Sicherheitskräfte und staatlich geförderte Konversionstherapien dokumentiert.

Die Menschenrechtslage für Frauen, LSBTIQ*, Hausangestellte und Gastarbeitende ist nach wie vor katastrophal. Aus meiner Sicht ist deshalb die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft nach Katar ein gewaltiger Fehler gewesen!

Gerade wegen Äußerungen, wie der von Herrn Salman, aber auch wegen der kompletten Menschenrechtslage im Land insgesamt, ist die Fußball-WM jetzt schon eine Farce. Die FIFA hat mehr für den Ausschank von Alkohol während der Spiele gekämpft als für die Rechte von Frauen, LSBTIQ* und Arbeiter*innen. Diese WM darf deshalb weder für Katar noch für die FIFA ein Erfolg werden. Und dafür können wir alle gemeinsam sorgen: Indem wir sie nicht anschauen, nicht hinfahren und kein Merchandise kaufen.

Künftig sollte darauf geachtet werden, dass sportliche Großveranstaltungen nicht mehr in Länder vergeben werden dürfen, die die Menschenrechte derart mit Füßen treten.

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage damit ausreichend beantworten konnte.

Mit besten Grüßen

Sven Lehmann MdB

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