Frage an Susanne Kastner von Gerhard S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Kastner,
das Thema umfasst auch noch Bildung und Gesundheit.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis stelle ich immer mehr fest, dass
Frauen Alleinerziehend sind, weil sie sich zu schnell auf jemanden
eingelassen haben. Ebenso stelle ich fest dass Scheidungskinder immer mehr
zum Alltag gehören. Haben Sie vielleicht eine Idee oder ein Konzept wie
präventiv Dramen wie ja auch von Ulrich Anton durchlitten vorgebeugt werden
kann?
Immer wieder fällt mir auf, das zur Aidsbekämpfung fast ausschließlich
Kondomwerbung gemacht wird, aber nirgends, und besonders in der
Sexualerziehung der Kinder an Schulen nicht darauf hingewiesen wird, dass
verlässliche tragfähige Beziehungen gebraucht werden.
So möchte ich Sie fragen, wären Sie bereit sich dafür einzusetzen, dass in
Zukunft weniger für schnellen >Kondom-Sex< geworben wird und in Zukunft mehr
für den langfristig angelegten Schutzraum einer auf dauer angelegte
Ehebeziehung geworben wird? Was denken Sie braucht unsere Jugend um darauf
vorbereitet zu werden Kinder mit Freude erwartet zu können und so dass
diesen ein stabiles zu Hause geboten wird?
Was halten Sie z.B. vom "Kleinen Köper ABC" von der Bundeszentrale für
Gesundheitliche Aufklärung
in dem alle Möglichen Begriffe wie "Lust" und "Liebeskummer" erklärt werden
aber nichts von "Ehe" oder dem Wert von "Keuschheit"?
Mit freundlichem Gruß
Gerhard Schmidt
Rentweinsdorf
Sehr geehrter Herr Schmidt,
ich danke Ihnen für Ihr Schreiben, welches ja doch eine Reihe wichtiger Fragen aufwirft, die ich gerne auch persönlich mit Ihnen erörtern würde. Ich würde mich freuen, Sie in meiner Bürgersprechstunden in Bad Kissingen oder Bad Neustadt zu begrüßen.
Ich finde es durchaus beachtenswert, wenn sich eine Frau ohne Partner entscheidet, ihr Kind auf die Welt zu bringen und als Alleinerziehende das Leben zu gestalten, um ihrem Kind ein Zuhause zu geben. Im ürbigen möchte ich mir kein Urteil darüber anmaßen, ob sich Frauen zu schnell auf jemanden einlassen. Ich möchte aber dennoch anmerken, dass eine Frau, die alleine ein Kind auf die Welt bringt, meinen Respekt und meine Hochachtung erwarten kann. Auch ich weiß aus meinem eigenen Umfeld, dass Ehen und Beziehungen manches Mal einfach nicht funktionieren und Menschen auseinander gehen. Dieses geschieht aber sicherlich nicht einfach so, sondern dem gehen häufig lange und intensive Überlegungen über ein Für und Wider voraus. Es wäre meines Erachtens unredlich, wenn ich Ihnen eine Konzept für diese Fälle präsentieren würde, dass eine optimale Lösung für alle Beteiligten verspricht.
Die Bundesministerien für Gesundheit und Familie sind ebenso wie die Einrichtungen des Bundes und der Länder, zu denen auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehört, zur Information verpflichtet. Sie sind aber keineswegs dazu da, Werte oder moralische Grundsätze zu vermitteln. Sie stimmen sicherlich mit mir überein, dass diese Themen nicht vom Staat besetzt werden sollten, sondern dass hier die Familie der Ort ist, an dem über die Fragen wie den Wert einer Ehe oder die Sinnhaftigkeit von Keuschheit geredet werden sollte. Im übrigen habe ich immer wieder festgstellt, dass gerade die von Ihnen angesprochen Aktionen nicht ausschließlich für eine Spaßgesellschaft oder wie Sie es ausdrücken "für schnellen Kondom-Sex" stehen, sondern dass sie immer auch an die Verantwortung und die Verantwortlichkeit jedes und jeder einzelnen appellieren.
Ich finde es erfreulich, dass heute Kindern und Jugendlichen in Schule und Freizeit, aber auch von den Eltern, ein natürlicher Umgang mit ihrem Körper und ihrer Sexualität vermittelt wird. Wenn ich mich an meine eigene Jugend erinnere, war das keineswegs so. Die Informationsmaterialien dienen sehr häufig als Wegbereiter, Eltern und Kindern ein offenes Gespräch zu ermöglichen, bei dem dann auch moralische Aspekte ihren Raum finden können. Dieses ist dann allerdings nicht mehr Aufgabe des Staates und sollte es meiner Meinung nach auch nicht sein.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Kastner