Frage an Stephanie Jung von Andreas L. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Jung,
das Thema umfasst auch noch Bildung und Gesundheit.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis stelle ich immer mehr fest, das Frauen alleinerziehend sind, weil sie sich zu schnell auf jemanden eingelassen haben. Ebenso stelle ich fest dass Scheidungskinder immer mehr zum Alltag gehören.
Haben Sie vielleicht eine Idee oder ein Konzept, wie präventiv Dramen, wie ja auch von Herrn Ulrich Anton durchlitten, vorgebeugt werden kann?
Immer wieder fällt mir auf, das zur Aidsbekämpfung Kondomwerbung gemacht wird, aber nirgends, und besonders in der Sexualerziehung der Kinder an Schulen nicht darauf hingewiesen wird, dass verlässliche tragfähige Beziehungen gebraucht werden.
So möchte ich Sie fragen, wären Sie bereit sich dafür einzusetzen, dass in Zukunft weniger für schnellen >Kondom-Sex< geworben wird und mehr für den langfristig angelegten Schutzraum einer auf dauer angelegte Ehebeziehung geworben wird? so dass unsere Jugend darauf vorbereitet werden die Grundlagen zu schaffen um Kinder mit Freude erwartet zu können.
Was halten Sie z.B. vom "Kleinen Köper ABC" von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung
http://www.bzga.de/?uidÜda76a3633039e11e11a18231b26865&id=medien&sidr&idx29
in dem alle Möglichen Begriffe wie "Lust" und "Liebeskummer" erklärt werden aber nichts von "Ehe" oder dem Wert von "Keuschheit".
Mit freundlichem Gruß
Andreas Landgraf - (29)
aus Untermenzing
Sehr geehrter Herr Landgraf,
ich möchte niemanden erklären, wie er seine Beziehungen zu führen hat. Und man kann sich trotz Scheidung beiderseitig um die Kinder kümmern und ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Zudem gibt es viele Beratungsstellen für Paare und Familien mit Schwierigkeiten, die hier helfen könnten.
Ich finde nicht, dass bei der AIDS-Aufklärung für schnellen Kondomsex geworben wird. Es wird lediglich dafür geworben, wenn man Sex hat, ein Kondom zu benutzen. Ich sehe darin nichts Falsches. Im Gegenteil: Ich finde sogar, dass es nötig ist, darauf hinzuweisen, zumal die Bereitschaft Kondome zu verwenden, in der letzten Zeit abgenommen hat--auf Grund des Irrglaubens, HIV/AIDS wäre mittlerweile heilbar.
In den USA gibt es zwei gegenläufige Ansätze zu dieser Materie. Der eine ist wie hier, dass wenn man Sex hat,man ein Kondom benutzen sollte. Der andere setzt auf Enthaltsamkeit bis zur Ehe. Vergleichende Studien haben aber gezeigt, dass dieser andere Ansatz genau das Gegenteil bewirkt. Die Jugendlichen, die durch diese Programme gingen, haben sogar früher Sex als Jugendliche aus anderen Programmen. Zu der HIV-Infektionsrate gibt es noch keine Untersuchung, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass auch hier die Enthaltsamkeitsprogramme schlecht abschneiden werden, denn die Jugendlichen wurde wenig über Kondome gesagt.
Das „kleine Körper ABC“ gefällt mir sehr gut. Es stellt jedoch wie jedes „Lexikon“ nur eine Auswahl von Begriffen dar. Außerdem werden auch Begriffe wie Beziehung und Freundschaft erklärt. Es gibt ja noch andere Broschüren der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, bestimmt sind dort andere Begriffe erwähnt als im „kleinen Körper ABC“.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Stephanie Jung