Sie haben für die Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeberufen gestimmt. Welche persönlichen Konsequenzen ziehen Sie, wenn es dadurch zu Engpässen und Todesfällen kommt?
Sehr geehrte Frau F.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Gerade in Einrichtungen der Altenpflege und der Behindertenhilfe sind zu Beginn der Pandemie sehr viele Menschen verstorben. Bei einer Infektion sind gerade in solchen Einrichtungen lebende Personen und solche, die wegen anderer Erkrankungen in Krankenhäusern behandelt werden, besonders gefährdet, dass eine Infektion mit dem Corona-Virus einen schweren oder tödlichen Verlauf nimmt. Gleichzeitig sind körperliche Kontakte in Pflegesituationen naturgemäß oft sehr eng. Daher gilt es zum Schutz der zu pflegenden Menschen alles erdenklich Mögliche zu tun. Mit einer Impfung sinkt nicht nur das eigene Ansteckungsrisiko sondern auch die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe der Infektion an Dritte.
Ein weiterer Aspekt ist die schnelle Ausbreitung von "Infektionsherden" an Orten, wo so viele Menschen zusammenleben wie beispielsweise in Pflegeeinrichtungen. Die gilt es zu verhindern, damit die Kliniken nicht immer wieder an die Belastungsgrenze kommen, weil die Beatmungsgplätze belegt sind. Gerade auch aus Thüringen gab es hierzu ja dramatische Berichte.
Hätte ich also gegen eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gestimmt, hätte ich zusätzliche Todesfälle durch Ausbrüche auch auf engem Raum verantworten müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Aeffner MdB