Porträt von Stephanie Aeffner
Stephanie Aeffner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Kai R. •

Sehr geehrte Frau Aeffner, werden Sie sich für die Beendigung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" und gegen eine Impfpflicht (durch die Hintertür) einsetzen?

Sehr geehrte Frau Aeffner,

Corona ist die erste Pandemie der Menschheitsgeschichte, in der wir von Politik und Medien ständig daran erinnert werden müssen, dass wir in einer "Pandemie" leben - frei nach Bertold Brecht: "Stell dir vor, es ist Pandemie, und keiner geht hin!"
Das "Ärzteblatt" berichtet über aktuelle Erkenntnisse der CDC:
"Geimpfte können sich mit der Variante anstecken und diese weitergeben – sind aber selbst vor schweren Verläufen geschützt ... In der Präsentation werden bislang unveröffentlichte Studiendaten zitiert, nach denen geimpfte Men­schen, die sich mit Delta infizieren, das Virus genau-so leicht weitergeben wie nichtgeimpfte Infizierte ... das Hauptproblem ist, dass geimpfte Menschen wahrscheinlich in einem beträchtlichen Aus­maß an der Übertragung von Delta beteiligt sind ... In gewisser Hinsicht gehe es bei der Impfung nun um den Eigenschutz"

Wie rechtfertigen Sie vor diesem Hintergrund den hohen Druck auf und die "Asozialisierung" von Ungeimpften?

Porträt von Stephanie Aeffner
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr R.

herzlichen Dank für Ihre Nachricht zu der ich gerne wie folgt Stellung nehme:

Fakt ist, dass die vollständige Corona-Schutzimpfung die Wahrscheinlichkeit einer schweren COVID-19-Erkrankung erheblich reduziert. Das bedeutet, dass die Impfung in hohem Maß zur Entlastung des Gesundheitswesens und der Krankenhäuser beiträgt. Jeder von uns kann in die Lage kommen, medizinische Versorgung zu benötigen und es muss vermieden werden, dass diese nicht gewährleistet werden kann, weil die Krankenhäuser durch zu viele Patienten mit schweren Verläufen einer COVID-19 Infektion überlastet sind. Daher ist es nicht richtig, dass es bei der Impfung nur um den Selbstschutz geht.

Ein weiteres wichtiges Ziel der Impfungen ist es, ein Immunescape der Viren, d.h. ein Umgehen der Immunantwort, und damit die Selektion von Escapemutanten, d.h. ein Entstehen von Virusmutanten mit neuen Fähigkeiten, zu verhindern.

Die Impfung ist wichtig, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Dies entlastet unser Gesundheitssystem. Je mehr Menschen vollständig geimpft sind, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass neue Virusvarianten entstehen.

Druck auf, bzw. „Asozialisierung“ von Ungeimpften sehe ich so nicht. In der Hochphase der Pandemie ging es darum, dass alle dazu beitragen, die Zahlen der erforderlichen Krankenhausbehandlungen so gering wie möglich zu halten.

Eine Minimierung ohne Impfung war nur durch die Reduktion der Kontakte möglich. Nach meiner Auffassung sind wir alle es gerade den Vulnerabelsten in der Gesellschaft schuldig gewesen, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Stephanie Aeffner

 

 

 

 

 

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