Ich bin entsetzt über den aktuellen Bericht von Amnesty I. in der die Ukraine kritisiert wird. Wie stehen Sie dazu? Und wieviel Steuergeld fließt in diese Organisation?
Sehr geehrter Herr. S.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen.
Es gibt Belege, dass im Krieg in der Ukraine auch Kriegsverbrechen von ukrainischer Seite begangen worden sind. Wir stehen dazu mit unseren ukrainischen Partnern im Austausch und thematisieren dies auf allen diplomatischen Kanälen. Daher sind wir Amnesty auch sehr dankbar, dass sich die Organisation so offen zu den Vorwürfen geäußert und deutlich um Entschuldigung gebeten hat. Wir begrüßen sehr, dass Amnesty eine interne Aufklärung angekündigt hat, um nachvollziehen zu können, warum ihre eigentliche Botschaft nicht richtig erfasst und nicht mit ausreichend Sensibilität kommuniziert wurde.
Amnesty International finanziert sich größtenteils aus Spenden und Mitgliederbeiträgen. Die Organisation wird nicht mit Steuergeld unterstützt. Die genauen Angaben zur Finanzierung findet man auf der Homepage von Amnesty International unter dem Punkt Transparenz. Dort werden die Ein- und Ausgaben jeweils aktualisiert aufgelistet und sind öffentlich einsehbar.
Amnesty International verweist in seinem Statement auf die Prinzipien, die die Arbeit der Organisation leiten: Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und strenge Beweisstandards. Mit diesen Prinzipien ist Amnesty ein essentieller Akteur und wichtiger Partner für den Schutz von Menschenrechten weltweit geworden. Diese Glaubwürdigkeit kann eine Organisation nur bewahren, indem sie politisch nicht begrenzt wird und sich selbst nicht begrenzt.
Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Aeffner