Herr Pilsinger, wie wollen Sie Cannabis Konsumenten vor gefährlichen Streckmitteln schützen?

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihr Schreiben bezüglich verunreinigtem Cannabis.

Ich persönlich erachte das Drug-Checking, eine bekannte Analyse von Partydrogen, als sinnvolle Möglichkeit, den Gesundheitsschutz in Deutschland zu verbessern. Gleichwohl ich den Konsum von Drogen und deren Legalisierung nicht unterstütze.

Daher ist es wichtig, einerseits den Dialog mit Konsumentinnen und Konsumenten zu intensivieren und andererseits die Chance zu haben, über diesen Weg in die Suchtberatung einzusteigen und vor weiteren gefährlichen Substanzen zu schützen.

Bereits andere europäische Länder, wie die Niederlande oder Österreich, haben im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes Drug-Checking-Dienste eingerichtet. Man sieht aus deren Erfahrungen, dass die Akzeptanz bei Konsumentinnen und Konsumenten erhöht wird, wenn die Dienste in erster Linie Forschungszwecken dienen.

Hierfür müsste in Deutschland jedoch erst einmal der rechtliche Rahmen für solch ein Modell geschaffen werden. Dies könnte beispielsweise durch eine offizielle Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft sichergestellt werden. Jeder, der bei einem der Drogentestdienste im Besitz von illegalen Drogen ist, würde nicht verhaftet oder strafrechtlich verfolgt werden.

Dennoch ist klar: Der Fokus muss auf der Prävention und damit dem Aufzeigen der gesundheitlichen Gefahren, Risiken und negativen Auswirkungen liegen, um den Konsum von Cannabis zu verringern. Ich warne unverändert vor dem Konsum illegaler psychoaktiver Substanzen.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Pilsinger, MdB