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Stephan Pilsinger
CSU
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Frage von Norbert G. •

Herr Dr. Pilsinger.... Warum stemmen Sie sich eigentlich so gegen die Legalisierung von Cannabis ?

Seit Jahrzehnten predigt Ihre Partei die Mär der bösen "Einstiegsdroge Cannabis", im Moment befinden Sie sich damit im "Endkampf" und gleichzeitig erobert die CSU heuer mal wieder, weil ja Wahlen anstehen, die bayerischen Bierzelte um die richtigen Konsumenten weiterhin mit geistigen Ergüssen zu versorgen. Und,von Ihrer Partei mir immer noch vorschreiben zu lassen, was ich in meinem privaten Umfeld konsumiere, hielt ich noch nie für zielführend. Zwanzig Jahre Inhaber eines Sicherheitsdienstes konnte ich intensiv die Auswüchse des legalen Alkoholgenusses studieren. Da mittlerweile ja über die Hälfte der Bundesdeutschen eben NICHT mehr für diese lächerliche Verbot zu begeistern ist schwebt die CSU weiterhin über dem "Frei"-Staat und will der Bevölkerung ihren Willen aufdrücken. Sollten nicht gerade Sie als Arzt der Leg. nicht auch noch Steine in den Weg legen wollen ???
Haben Sie eigentlich eine Vorstellung, wieviele bayerische Polizisten bereits "abhängig" von Cannabis sind?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr G.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Meine Haltung zur Legalisierung von Cannabis war und ist vor allem durch meine Erfahrungen als Arzt geprägt und aufgrund von wissenschaftlichen Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums klar ablehnend.

Als Mediziner habe ich viele Patientinnen und Patienten mit Psychosen, die als Folge des Cannabiskonsums aufgetreten sind, erlebt. Aus der wissenschaftlichen Analyse der LMU München – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie lässt sich herauslesen, dass insbesondere ein früher Konsumbeginn (von unter 16 Jahren) in Kombination mit einem langjährigen, wöchentlichen Cannabiskonsum das Risiko für Angststörungen um einen Faktor von 3,2 deutlich erhöht. So hat der Cannabiskonsum auch einen entscheidenden Einfluss auf das Neuauftreten bipolarer (d.h. manisch-depressiver) Symptome mit einem Faktor von 3.

Die Gefahren der legalen Droge Alkohol rechtfertigt nicht die Legalisierung einer oder mehrerer weiteren gefährlichen Drogen. Wir stehen für eine ausgewogene Drogenpolitik mit den bewährten vier Säulen: Prävention, Beratung und Behandlung, Hilfe zum Ausstieg als Mittel zur Schadensminimierung und Bekämpfung der Drogenkriminalität.

 

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Pilsinger, MdB

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