Stephan Meise
NPD
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Frage von Heiko S. •

Frage an Stephan Meise von Heiko S. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Meise!

Geht es bei Kandidatenwatch darum ob es langweilig ist oder darum Informationen für die Findung seiner Wahlmeinung zu finden?
Wenn Sie also jede Frage, die sich mit ihrer Partei befaßt mit ihrer persönlichen Meinung beantworten und wenn dies jeder Vertreter ihrer Partei so macht, kann ja nicht viel Einigkeit unter ihnen herrschen, was einer sinnvollen Parlamentsarbeit extrem entgegen stünde. Dies wäre ein weiterer Grund von Ihrer Wahl abzusehen.
Wenn Sie sich auf de Gaulle und sein Europa der Vaterländer beziehen wollen, heißt das ja im Klartext, jedes Land für sich alleine ohne Gemeinsamkeiten. Aber hatten wir das nicht schon einmal mit dem Slogan, Entschuldigung, Motto: Deutschland den Deutschen, Ausländer raus. Wenn man so denkt, wird man den arbeitswilligen Deutschen keinen Gefallen tun, denn unser Land lebt nun mal vom internationalen Handel, der die Offenheit nach außen und innen voraussetzt.
Ich wollte mich nicht als Künstler betätigen der gegen vergangene Häscher die Stirn bietet, wie Sie es so blumig ausdrücken, sondern, um bei dem Begriff zu bleiben, mich der Kunst hingeben denjenigen die Stirn zu bieten, die sich in meiner Gegenwart mit ewig gestriger Ideologie versuchen zu neuen Häschern aufzuschwingen.
In diesem Sinne bin ich gern ein Künstler.
Ich glaube auch, dass sich unsere Begriffe von Patriotismus unterscheiden.
Wenn es darum geht unser jetziges Land mit seiner Freiheit, Demokratie und kulturellen Vielfältigkeit zu lieben und zu verteidigen, bin ich vollen Herzens Patriot.
Sie meinten in falscher Auslegung meiner Frage, ich hielte sie für arrogant. Nach unserem doch recht intensiven Kontakt hier auf der Seite komme ich aber immer mehr zu dem Gefühl, dass ihre Auslegung vielleicht doch nicht so falsch ist.
Außerdem wäre ein Oppositionsprogramm für das Jahr 2005 und folgende besser als eins für die 20er Jahre, es sei denn sie meinen die 2020er.
Aber ich glaube auch da haben Sie nicht zu bieten.

M.f.G.
Schneider

Antwort von
NPD

Lieber Herr Schneider,

ich werde versuchen kurz auf Ihr Schreiben zu antworten und dabei in der von Ihnen gewählten Reihenfolge vorzugehen.

1. Natürlich geht es nicht darum ob Kandidatenwatch langweilig ist (diesen Eindruck habe ich gerade nicht!), wenn man jedoch nur Wahlprogramme rezitieren soll, würde es auch ausreichen die entsprechenden Programme einzustellen.

2. In der Tat halte ich es für ein Problem unserer Demokratie, daß innerhalb der Fraktionen des Bundestages blindes Gehorsam herrscht. Jede abweichende Meinung führt zur politischen Kaltstellung der Betroffenen (Erinnert sei an das Grundgesetz: Es verbietet den Fraktionszwang und verweist auf das Gewissen der Abgeordneten). Daher habe ich auch die Klage der Abg. Schulze (Grüne) und Hoffmann (SPD) mit Symphatie verfolgt.

3. Habe ich mich unklar ausgedrückt? Sie haben mich mißverstanden. Weder DeGaulle, noch der NPD geht es um "Alle gegen Alle". Sondern es geht darum die nationalen Identitäten der Völker und Nationen gegen die Gleichmacherei der EU-Bürokraten und der multinationalen Konzerne zu schützen. Wir wenden uns daher auch gegen den wirtschaftspolitisch begründeten Menschenhandel! Zum Themenfeld Europa kann ich Ihnen zur Erläuterung das Wahlprogramm der NPD zur letzten Europawahl empfehlen. Wenn ich mich richtig erinnere ist es über unsere KV-Seite (www.npd-rhein-sieg.de) abzurufen. Da das Programm sehr umfangreich ist, sende ich es Ihnen aber auch gerne zu.

4. Keine meiner Aussagen steht im Widerspruch zu programmatischen Aussagen der NPD. Auch die Kandidaten anderer Parteien werden hier nicht Wahlprogramme abtippen, sondern ihre Meinung äußern.

5. Das Zitat "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" ist falsch. Die Forderung "Deutschland den Deutschen!" wurde, und wird, durch die NPD erhoben. Der Teil "Ausländer raus" wurde zu keinem Zeitpunkt durch die NPD propagiert.

6. Das "internationaler Handel ... Offenheit nach außen und innen voraussetzt", können Sie ja mal dem japanischen Wirtschaftsminister erzählen. Auf dieses Argument bin ich auch - sozusagen präventiv - bereits in meiner ersten Antwort an Herrn Breckerfeld eingegangen.

7. Ich kann Ihrer Definition des Patriotismus durchaus zustimmen. Allerdings sehe ich Gefahren für Freiheit, Demokratie und kulturelle Vielfältigkeit. Gerade wegen der Notwendigkeit diese Werte verteidigen zu müssen, habe ich mich zu einem Engagement in der NPD entschlossen.

(Ihre weitere mail in Sachen "Sansibar" ist mir von den Betreibern zugänglich gemacht worden. Ich erneuere gerne mein Angebot mich mit Ihnen intensiver, z.B. per Telefon, auseinanderzusetzen. Neben Familie, Arbeit, Engagement im Kreistag und im Wahlkampf noch weitere Korrespondenz - neben Kandidatenwatch - zu führen, übersteigt z.Z. leider meine Möglichkeiten.)

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Meise