Stephan Meise
NPD
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Frage von Heiko S. •

Frage an Stephan Meise von Heiko S. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Meise!
Ich habe nicht Sie als Person, sondern die Organisation, zu deren Sprachrohr Sie sich als Direktkandidat gemacht haben, zum Ziel meiner Kritik gemacht, und nur in dieser Funktion habe ich mich an Sie gewendet. Diesen feinen Unterschied sollte man doch im Auge behalten. Ich kann ja gar nicht beurteilen ob Sie arrogant sind, da ich Sie ja nicht persönlich kenne und es mir absolut fern liegt politische Themen auf persönlicher Ebene zu erörtern.
Aber ich sehe auch Gemeinsamkeiten zwischen uns. Auch ich bin 1961 geboren und habe die Zeit der Trennung Deutschlands erlebt, und natürlich war es auch Meine Vorgängergeneration die dies verschuldet hat und natürlich muß man aus der Gesamtheit der Geschicht lernen.
Aber ich halte es für etwas weit hergeholt, wenn man die Wurzeln Ihrer Partei bis 1832 zurückverfolgen möchte, soviel Tradition haben Sie nun gewiß nicht. Ihnen sollte auch bekannt sein, dass sich die Zeit der NSDAP über mehr als 12 Jahre hingezogen hat, wobei sich der Aufbau, wie Sie mir zustimmen müssen, nicht gerade an rechtstaaliche Mittel gehalten hat, es sei denn sie halten Erpressung, Körperverletzung und Mord für legal, was ich ihnen nicht unterstellen möchte.
Hätte es ihre Vorgängerpartei nicht gegeben, wäre Ihnen, mir und vielen anderen Menschen die Teilung Deutschlands erspart geblieben.
Deshalb habe ich mich in meiner Jugend sehr intensiv mit der Gesamtsicht der deutschen Geschichte befaßt. Dabei bin ich zu der Einsicht gekommen, dass es niemandem erlaubt werden sollte Menschen zu unterdrücken, weder in rechter noch in linker Diktatur. Dazu gehört aber, dass man sich offen für alle Argumente und Kulturen zeigt um miteinander zu lernen und sich eben nicht das Angenehme rauszupicken, wie Sie es mir vorwerfen. Die Kritik die ich an ihrer Partei und nicht an Ihnen persönlich übe habe ich übrigends ihrem Parteiprogramm entnommen, dass ich fassungslos auf Ihrer webseite gelesen habe.
Zweiter Teil folgt.

Antwort von
NPD

Sehr geehrter Herr Schneider,

diese Internetseite heißt "Kandidatenwatch" und nicht "Parteienwatch". Insofern gebe ich hier meine Meinung als Kandidat wieder. Daher werde ich hier angesproche Probleme ausschließlich "persönlich" behandeln. Ansonsten wäre Kandidatenwatch gähnend langweilig.

Auch wenn Sie es immer wieder zu unterstellen versuchen, eine "Vorgängerpartei" im von Ihnen unterstellten Sinn hat die NPD nicht. Die NPD wurde 1964 als Sammelbecken konservativer, nationaler und patriotischer Kreise gegründet. Zu Zeiten der ersten "großen" Erfolge (Einzug in etliche Landtage), galt die NPD sogar als "gaullistische" Partei. Dies wegen der inhaltlichen Übernahme des Wortes von DeGaulle vom "Europa der Vaterländer". Dieser Grundgedanke hat für die NPD auch heute noch seine Bedeutung. Es geht darum das "Europa der Vaterländer" gegen das "Europa der Bankiers und Konzerne" zu verteidigen!

Würden Sie einem alten Sozialdemokraten absprechen sich in der Tradition Bebels und Lasalles zu bewegen? Würden Sie einem Mitglied der KPD->SED->PDS-Linke wiedersprechen, wenn er sich selbst in der Tradition Luxemburgs sieht? Wohl kaum! Deswegen kann auch ich mich selbst in die Tradition des Hambacher Festes (Es stand unter dem Motto: "Deutschlands Widergeburt!")stellen. Selbstverständlich gewinne ich mein historisches "Weltbild" auch aus weiteren Quellen. Um nicht endlose Abhandlungen zu verfassen, sollen hier einige Stichwörter reichen: Fichte´s "Reden an die deutsche Nation", Arndt´s "Geist der Zeit" (Arndt verbrachte übrigens seinen Lebensabend ganz in der Nähe, in Bonn), aber auch das Wartburgfest der deutschen Studentenschaft, andererseits aber auch "Alter Fritz" und Prinz Eugen markieren wichtige Wegpunkte.

Da nicht zur "Erlebnisgeneration" gehörend, bin ich - wie Sie - auch im Falle der "jüngeren deutschen Geschichte auf Sekundärquellen angewiesen. Mein besonderes Interesse galt dabei dem Studium des nationalen Widerstandes. Auch hier nur einige Namen, die für Inhalte stehen, die auszubreiten hier Zeit und Platz fehlen: Niekisch, von Salomon, Kap. Erhardt, die Gebr. Jünger, Heim, Weber, usw.

Doch letztlich kann man nur versuchen aus der Vergangenheit, sei sie auch schmerzlich, zu lernen. Allerdings ist es keine Kunst im Jahre 2005 als entschlossener Widerstandskämpfer gegen vergangene Systeme aufzutreten. Vom Sofa des Jahres 2005 aus, ist es kein Problem den Häschern Stalins, wie Hitlers die Stirn zu bieten.

Man muß akzeptieren, das die Kenntnis der gleichen Vorgänge zu entgegengesetzten Folgerungen führen können. Ich meine jedoch, daß die Vergangenheit nicht dahingehend überbewertet werden darf, daß die Politik alter Epochen zur Bestimmung von Richtig und Falsch werden darf. Es gilt die Probleme unserer Generation zu lösen. Im Falle des Bundestages - und um die Bundestagswahl geht es nunmal - sind viele dieser Probleme durch CDUCSUSPDFDPGRÜNE geschaffen worden. Deshalb geht es mir auch darum die Alternativen zum heutigen Parteien-Kartell darzustellen. Ein Oppositionsprogramm für die zwanziger Jahre zu entwerfen macht dabei keinen Sinn.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Meise