Frage an Stephan Mayer von Rene L. bezüglich Umwelt
Nachfrage auf die Atomenergiefrage von Hr. Rapolder.
Sehr geehrter Herr Mayer,
ich teile die Skepsis von Herrn Rapolder:
1. Sie geben an, dass die Kosten eines Endlagers komplett vom Verursacher, sprich von den Energiefirmen wie EON, refinanziert werden müssen, richtig? Ebenso entnehme ich Ihrer Antwort, dass die Refinanzierung erst dann zu 100% greift, wenn das Endlager bestimmt ist. Somit erklärt sich für mich die Schlussfolgerung, dass so lange kein Endlager bestimmt ist, die Energieunternehmen nichts für die Endlagerung zahlen müssen. Also profitieren sie von politischer Uneinigkeit, richtig? Und dabei wirft sich mir auch die Frage auf, woher die Energieunternehmen, wenn nicht vom Stromverbraucher, hierfür dann später das Geld nehmen?
2. Sie behaupten, dass Atomenergie in der Erzeugung an sich günstig ist und allein deshalb die Energiepreise langfristig günstiger werden würden bzw. zumindest nicht steigen. Ich habe gestern Abend einen sehr interessanten Bericht im NDR-Fernsehen gesehen über die zukünftige Frage der Energieversorung. U.a. zeigte man, wo Strom gehandelt wird und zwar auf der Energiebörse in Leipzig. Dort wird nämlich der tatsächliche Preise vereinbart. Auf die Frage, was u.a. Banken und Fonds als "Händler" auf der Energiebörse zu suchen haben, wusste selbst der Leiter der Börse keine Antwort. Wie wollen Sie also dem Bürger in einem privatwirtschaftlich organisierten Energie-System garantieren, dass die "billigen" 1,5 Cent am Schluss durch gesetzlich anscheinend mögliche "Fremd-Spekulanten" auf einer Energiebörse nicht 1000% teurer an der Steckdose ankommen?
3. Ebenso zeigte man in dem NDR-Bericht ein Atomkraftwerk von EON. Während der Aufzeichnung meldete der PC in der Zentrale permanent einen Fehler im Kraftwerk, der in dieser Zeit nicht behoben werden konnte. Daraufhin drängte EON den NDR diese Aufnahmen nicht zu zeigen und verweigerte jegliches weitere Interview. Für wie vertrauensschaffend bzw. ehrlich halten Sie solch eine Reaktion?