Frage an Stephan Harbarth von Wilfried M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Dr. iur. Harbarth,
der Autor Wolfgang BITTNER schreibt, es sei "doch absurd, für die Aufnahme von immer mehr Flüchtlingen einzutreten, wenn gleichzeitig ihre Länder zerstört werden."(1)
Was meinen Sie
- als promovierter Jurist bzw.
- aus christlich-demokratischer Perspektive dazu
und wie denken Sie über die Einschätzung von J. BERGER (2), der im Rahmen einer Buchbesprechung u.a. eine "verhängnisvolle Einflussnahme der US-amerikanischen Regierung auf die zentralen Medien und die Politik Europas." befindet?
Mit freundlichen Grüßen
Dipl. med. W. M.
1) in einer Leseprobe zu "Die Eroberung Europas durch die USA": http://www.wolfgangbittner.de/eroberung/index.html
2) Buchbesprechung in den Nachdenkseiten http://www.nachdenkseiten.de/?p=39789
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Zuschrift.
Solange Krieg herrscht, fliehen Menschen. Die Befriedung der krisen- und kriegsgeplagten Länder im Nahen und Mittleren Osten zählt deshalb zu den vorrangigen Aufgaben bei der Eindämmung der Fluchtbewegung nach Europa. Millionen Menschen sind konkret bedroht durch Klimawandel, Bürgerkriege, schwache Regierungen oder Terror. Diesen Menschen zu helfen – auch in Kooperation mit der EU – und ihnen bessere Perspektiven in ihrer Heimat zu ermöglichen, ist ein Gebot der Humanität. Es liegt aber auch in unserem ganz eigenen Interesse, Hunger, Krankheit und Not zu bekämpfen, denn sie führen oft zu Terror und Krieg und damit zu Flucht und Vertreibung. Um diesen Menschen wirksam und umfassend helfen zu können, müssen die Instrumente der Diplomatie, der Polizei, der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie der Entwicklungszusammenarbeit innerhalb eines vernetzten Ansatzes besser miteinander abgestimmt und koordiniert werden. Die Bekämpfung der Fluchtursachen mit Maßnahmen zur Befriedung und Stabilisierung der Herkunftsstaaten sind entscheidende Schritte, um die Fluchtbewegung nach Europa effektiv und nachhaltig zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Harbarth