Steffen Scholz
ÖDP
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Frage von Heike Z. •

Frage an Steffen Scholz von Heike Z. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag Herr Scholz!

Was wollen Sie gegen den ständigen Lehrerwechsel an den Schulen unternehmen? Unser Sohn geht in die Grundschule und hatte in 3 Jahren 2 verschiedene Klassenlehrerinnen. In der 4. Klasse bekommt er schon wieder eine neue Lehrerin, welche dann auch noch die Übertrittsentscheidung in die weiterführende Schule fällt.

H. Zöller

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Zöller,

die ÖDP ist sich dessen bewusst, dass vor allem in ganz jungen Jahren im Sinne der Bindungsforschung die Bezugspersonen für Kinder nicht zu häufig wechseln dürfen. Für Krippen streben wir deshalb einen Betreuungsschlüssel von 1 : 3 an, der auch von der Wissenschaft so gefordert wird. Davon sind wir in Deutschland weit entfernt. An Schulen ist uns wichtig, dass für Lehrkräfte, die während des Jahres (Erkrankung, Schwangerschaft) eine Klasse abgeben, eine Mobile Reserve zur Verfügung steht, so dass diese Klassen nicht über einen längeren Zeitraum mehr schlecht als recht irgendwie mitlaufen.
Dass Ihr Sohn in den 4 Jahren der Grundschule drei Klassenlehrer hatte oder haben wird, ist ungewöhnlich. Dafür muss es einen Grund geben, der mir allerdings nicht bekannt ist. Normalerweise werden nämlich Klassen in 12 und 34 von jeweils der gleichen Lehrkraft geführt.
Im Hinblick auf die Motivationslage in den Lehrerkollegien scheint es ab und zu angeraten zu sein, Versetzungsgesuchen stattzugeben, wenn dies dazu führt, dass eine Lehrkraft deutlich näher in die Heimat zurückkommt, was ansonsten evtl. erst wieder nach vielen Jahren der Fall sein würde. Die in dem Fall freie Stelle müsste nämlich ansonsten wiederum mit einer Lehrkraft besetzt werden, die dann jährlich ihre Versetzungsgesuche schreibt. Auch im Hinblick auf unser Ansinnen, den Verkehr auf den Straßen zu reduzieren ist ein heimatnaher Einsatz - übrigens auch anderer Arbeitnehmern - äußerst sinnvoll.
Ein weiteres Problem ist natürlich auch, dass viele junge Lehrer/-innen gerade im Landkreis Miltenberg nur Zeitverträge für 11 Monate erhalten. Im September werden das immerhin 70 Lehrer/-innen in unserem Landkreis sein. Außerdem werden die jungen und gut ausgebildeten Lehrer/-innen gerade aus Unterfranken innerhalb Bayerns verschickt - oder suchen sich sinnvoller Weise, wenn sie heimatverbunden sind, einen Job im nahen Hessen, wo sie übrigens sehr gesucht sind und Festanstellungen erhalten.
Diese Fehlentwicklungen, die die Bayerische Staatsregierung aus CSU und FDP zu verantworten hat, werden am Ende auf den Schultern der Kinder und Junglehrer/-innen ausgetragen. Alle an der Bildung Beteiligten müssen wieder Planungssicherheit bekommen. Und die Kinder müssen wieder die Chance bekommen, sich auf feste Bezugspersonen einstellen zu können. Eine solche Schul- und Schülerpolitik wie in den letzten Jahren in Bayern wird es mit der ÖDP nicht mehr geben: Kinder, Eltern, Schulen und Lehrer/-innen müssen wissen können, woran sie sind und sich auf den Staat verlassen können.

Mit freundlichen Grüßen
Steffen Scholz