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Stefan Gelbhaar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dagmar G. •

Frage an Stefan Gelbhaar von Dagmar G. bezüglich Umwelt

Jedem ist es klar: Die Sommer werden heißer, die Städte heizen sich auf, „Heat Island Effect“. Was gemacht werden muss, ist viel Grünflächen, Parks, Gärten und Luftschneisen, damit nachts kühle Luft in die Städte kommen kann.
Und die GRÜNEN? Marschieren an der Spitze des Gegenteils: Stadtverdichtung ist angesagt, um die vielen Zuwanderer zu versorgen. Erinnert mich an die 60iger Jahre, als man quer durch Berlin Autobahnen auf Stelzen bauen wollte. Kurzfristig gedacht, wie eben heutzutage die Stadtverdichtung, was wir alle in 20 Jahren verfluchen werden! Wenn Berlin dann im Sommer kocht.
Luftschneisen? Die Luftschneise im Norden, Flughafen Tegel soll auch nach dem Willen der GRÜNEN zugebaut werden.
Parks und Kleingartenanlagen weg? Klar, wo sind die GRÜNEN? Die machen mit!
https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/hier-werden-gerade-200-baeume-in-lankwitz-abgeholzt
Wieder ein paar AfD-Wähler mehr…
Die grüne, luftige Stadt Berlin wird zerstört, die Wohnungsunternehmen jubeln, endlich wieder enge Kaninchenställe bauen.., mehr Profit…..
Statt außerhalb von Berlin neue Stadteile zu erschließen, wie Frankfurt und Hamburg planen, ist es eben bequemer: Stadtverdichtung. An die Zukunft wird nicht gedacht.
Fragen: Wie können Sie als GRÜNE(R), die doch immer so angeblich an den Umweltschutz und die Zukunft denken, die Stadtverdichtung in Berlin mittragen und durchsetzen, obwohl Ihnen klar sein muss, dass dies nur kurzfristige Lösungen sind, die langfristig nachteilig sind? Warum werden keine neuen Stadteile außerhalb Berlin geplant?
Wütende Grüße

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau G.,

vielen Dank für Ihre Frage nach dem Klima in der Stadt. Sie haben Recht: Gerade in Großstädten wie Berlin müssen wir darauf achten, dass Luftschneisen, Parks und große Freiflächen erhalten bleiben. Auch um im Sommer für Abkühlung im Stadtklima zu sorgen, aber natürlich auch für den Rest des Jahres - vor allem als Naherholungsgebiete und Orte der biologischen Vielfalt.

Das Gebiet des stillgelegten Flughafens Tempelhof - grasbewachsen und keine Asphaltfläche, mitten in der Stadt - ist so eine kühlende Stelle. Auch auf der Fläche des bisherigen Flughafens Tegel sollen neben einem Stadtgebiet auch große Grün- und Freiflächen realisiert werden. Die Elisabethaue im Norden Pankows konnten wir erhalten, zumindest eine Bebauung in dieser Legislatur vermeiden.

An anderer Stelle wird die Stadt verdichtet werden, um auch neuen Wohnraum zu schaffen, etwa im Blankenburger Süden oder am bzw. auf dem ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße. Wir müssen dabei unbedingt versuchen Baumbestände zu erhalten, wo es geht und eben an anderen Stellen auch neue Flächen für die Natur schaffen.

Wir verursachen mit unserem Lebensstil den Klimawandel, dessen Auswirkungen wir im Sommer zu spüren bekommen haben. Das Pendeln über längere Distanzen verursacht große Mengen von CO2, die wiederum den Klimawandel beschleunigen. Deswegen ist eine kompakt gedachte und entwickelte Stadt mit kurzen Wegen, die im besten Fall zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ohne Ausstoß von CO2 oder zumindest mit klimaschonenden öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden können, tatsächlich der beste Beitrag zum Klimaschutz.

Dass Berlin derzeit gerade einmal wieder so wächst, hat eben auch etwas damit zu tun, dass eine kompakte Stadt der kurzen Wege mit ausreichend Grün- und Wasserflächen ein sehr lebenswerter Ort ist. Die vor 250 Jahren oder auch die heute Zugewanderten beispielsweise aus Schwaben, Frankreich, Polen, Spanien, Großbritannien und allen anderen Ecken der Welt haben die Alt-Berlinerinnen und Berlin doch schon immer zuerst genervt - und dann schließlich doch immer bereichert.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Stefan Gelbhaar

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