Sehr geehrte Frau Eichwede:Warum bekommt man kein Termin von Fachärzten u.wird weiterhin als Kassenpatient abgewiesen ,zwecks Überweisung von Hausarzt?
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für ihre Nachricht.
Ich verstehe, dass es ärgerlich ist von Fachärzten abgewiesen zu werden. Einen Termin bei Fachärzten ist oft umständlich und muss lange im Voraus vereinbart werden.
Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Viele Fachärzte sind überlastet und behandeln darum nur Patienten, die eine Überweisung vom Hausarzt bekommen haben. Trotzdem kann es dazu kommen, dass man abgewiesen wird. Das liegt auch daran, dass die Budgetierung für Fachärzte weiterhin gilt. Budgetierung bedeutet hier, dass das Geld, welches Ärzte für die Behandlung von gesetzlich Versicherten bekommen, von den Kassen begrenzt ist. Alle Behandlungen, die über dieses Budget hinaus erbracht werden, bleiben in der Regel unbezahlt.
Leider hatte die Budgetierung viele negative Folgen, auch für Patienten, sodass das von der SPD geleitete Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter dem Minister Karl Lauterbach Anfang 2024 ein Ende der Budgetierung für Hausärzte ankündigte. Probleme, insbesondere bei der Versorgung durch Fachärzte, gibt es allerdings immer noch. Deshalb muss auch in der nächsten Regierung viel getan werden. Die SPD kennt das Problem und fordert auch eine neue Reglung für die Vergütung der Fachärzte. Lösungsvorschläge, etwa eine Erhöhung des Budgets, oder eine Endbudgetierung werden deshalb auch in meiner Partei breit diskutiert. Als SPD haben wir in der bisherigen Regierung in dieser Hinsicht also viel erreichen können, allerdings müssen wir dringend in der nächsten Legislatur weitere Pläne umsetzen, um auch die Versorgung durch Fachärzte sicherzustellen.
Die Budgetierung hatte ursprünglich den Zweck die gesetzlichen Krankenkassen zu entlasten. Das deutsche Gesundheitssystem ist sehr kostenintensiv und die Budgetierung verhindert, dass die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen zu hoch werden. Aber auch für den Patienten kann es Vorteile haben. So verhindert die Budgetierung zum Beispiel, dass Ärzte unnötige Behandlungen durchführen, um daraus Kapital zu schlagen.
Wir, die SPD, fordern außerdem einen Abbau des Verwaltungsaufwands durch einen Bürokratieabbau und die Einführung der elektronischen Patientenakte. Auch dadurch können Ärzte entlastet werden.
Falls sie weitere Fragen, beispielsweise zur elektronischen Patientenakte, haben, können sie sich auch gerne auf der Website der SPD- Bundestagsfraktion informieren. (https://www.spdfraktion.de/themen/elektronische-patientenakte-bringt-vorteile)
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Eichwede