Sehr geehrte Frau Eichwede, warum tun Sie nichts für die Menschen im Nichttarifgebiet?
Jahrelange Nullrunden bei ohnehin weit unter Tarif arbeitenden Menschen haben zu einer massiven Abwanderung vor allem von jungen Fachkräften im Osten geführt. Mit der durchaus positiven Erhöhung des Mindestlohnes wird es hier dazu kommen, dass der ältere Facharbeiter auf das Niveau eines Hilfsarbeiters kommt. Die westlichen Nachbarn von Deutschland haben dazu Lösungen gefunden. Warum tut man bei der SPD nichts?
Mit freundliche Grüßen
U. K.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage, auf die ich gern eingehe.
Die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland müssen ganz schnell angegangen werden. Sie sind ein Thema, das mich antreibt und für das ich kämpfen will. Für viele Menschen in meinem Wahlkreis sind sie auch 30 Jahren nach der Deutschen Einheit spürbare Realität, mit der ich mich schon lange auseinandersetze. Deswegen habe mich im Wahlkampf dafür stark gemacht, dass es gleiche Löhne und Arbeitsbedingungen in Ost- und West gibt.
Sehr froh bin ich, dass wir nun den Mindestlohn von 12 Euro einführen, von dem sehr viele Menschen bei uns in Brandenburg und in ganz Ostdeutschland profitieren werden. Über Mindestlohn allein zusprechen reicht jedoch nicht, der wichtigste Punkt sind die Tarifverträge! Um die Lohnangleichung zwischen Ost und West voranzubringen, sollen zudem die Tarifautonomie, die Tarifpartner und die Tarifbindung gestärkt werden. Es ist außerdem geplant, die Tarifbindung in Handwerk und Mittelstand zu verbessern. Darüber hinaus betrachtet die SPD-geführte Bundesregierung die strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands als bevorzugten Ort für die Ansiedlung neuer und zu erweiternder Bundes- und Forschungseinrichtungen, um neue Impulse in die Regionen zu bringen und tariflich bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Eichwede