Frage an Sören Bartol von Thomas G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Bartol,
danke für ihre Antwort. Es bleiben aber noch einige Fragen offen.
Wenn die Preise für Grundversorgungsmittel (Lebensmittel, Energie) explodieren und die Löhne nicht mitsteigen oder arg hinterherhinken, dann stellt dies doch eine außerordentliche Deflationsgefahr dar? Im Durchschnitt mögen die Preise des gesamten Warenkorbs um 3% gestiegen sein. Aber doch nur, weil Luxusgüter keinen Absatz mehr finden, da die Bürger ihr Geld eben nur einmal ausgeben können. Zur allgemein steigenden Armut brauche ich ja hoffentlich keine Quellen anzugeben.
Ich sehe die eigentliche Krisenursache an der Geldentstehung durch Schuld (Kredit) und der ausschließlich positiven Guthabenverzinsung, so dass Banken stets mehr fordern als ursprünglich erzeugt. Somit kann ein Individuum sich nur durch Umschuldung entschulden (Kettenbriefproblem), aber die Gesamtheit der Schulden ist einfach nicht tilgbar.
Auch führen stets positive Zinsforderungen zu einem Zwang von ständig höheren Renditeerwartungen und damit zu höherer Risikobereitschaft von Banken & Versicherungen bei Spekulationen, die sich nun in der Finanzkrise äußern. Natürlich sind letztlich die von Ihnen genannten Individuen schuldig. Diese haben sich aber nur dem System angepasst und sind somit nur ein Symptom und nicht die eigentliche Ursache, die in der öffentlichen Diskussion nirgends zu Sprache kommt.
Ich bitte erneut um eine Stellungnahme, da es eben genau aus diesen Gründen real deflationäre Tendenzen gibt. Auch bitte ich um eine Auskunft wie Sie der horrenden Staatsverschuldung gegenüber stehen, von einem sparsamen Haushalt kann meiner Meinung nach nicht gesprochen werden. Wäre es nicht realistischer zu sagen dass der Staat in der Tat bankrott ist bzw. die Verschuldung inzwischen so hoch ist dass diese unmöglich wieder abgebaut werden kann?
Hochachtungsvoll
Güthler Thomas