Frage an Sören Bartol von Isabell P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Bartol,
mein Anliegen, mit dem ich mich an Sie wende, ist das Verbot der Reparativtherapie, auch "Homo-Heilung" genannt. Zwar wurde die Ehe für alle eingeführt und damit ein erfreuliches Zeichen der Gleichberechtigung gesetzt, "Therapien" zur "Heilung" von Homosexualität sind widersprüchlicherweise in Deutschland noch erlaubt. Medizinische und psychologische Expert*innen warnen schon lange vor den immensen psychischen Folgeschäden durch solche Conversionstherapien.
Was gedenken Sie zu unternehmen, um ein Verbot zu erwirken?
Freundliche Grüße,
I. P.
Sehr geehrte Frau P.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Die SPD und ich als einer ihrer Bundestagsabgeordneten setzen uns schon lange für Gleichberechtigung und sexuelle Vielfalt in unserem Land ein, die Ehe für alle, haben Sie in Ihrer Nachricht selbst als erfreuliches Zeichen bezeichnet.
Zudem haben wir als SPD-Bundestagsfraktion dafür gesorgt, dass der Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus um die Bereiche Homophobie und antihomosexuelle Gewalt erweitert worden ist.
Auf Initiative der SPD-Bundestagsfraktion hat der Deutsche Bundestag die Rehabilitierung und Entschädigung der nach §175 StGB verurteilten Homosexuellen seit dem Jahre 1945 beschlossen. Es hat sich also einiges getan , doch Sie haben natürlich recht.
Homosexualität ist keine Krankheit. Homosexualität muss und darf somit auch in keiner Form behandelt werden. Für mich ist wichtig, dass es aufgrund von sexueller Identität keinerlei Diskriminierung geben darf.
In der SPD-Bundestagsfraktion gibt es daher Unterstützung sich für ein Verbot der Reparativtherapie in Deutschland einzusetzen. Wir haben Jens Spahn, als zuständigen Bundesminister, aufgefordert dieses Thema direkt nach der parlamentarischen Sommerpause auf die Tagesordnung zu setzen.
Ich hoffe sehr, dass der Minister sich diesem Vorhaben anschließt, da er persönlich solche Therapien ebenfalls ablehnt.
Ich werde mich in dem dann beginnenden Prozess dafür einsetzen, dass ein solches Verbot kommt. Viele weitere SPD-Gliederungen unterstützen dieses Vorhaben.
Mit freundlichen Grüßen
Sören Bartol