Frage an Ska Keller von Klaudia B. bezüglich Umwelt

Liebe Frau B.,

Vielen Dank für die Nachfrage und für Ihr Engagement. Natürlich ist es begrüßenswert, wenn individuell darauf geachtet wird, möglichst ressourcenschonend und nachhaltig zu leben, indem vorwiegend regional, pflanzlich und ökologische eingekauft, Verpackungsmaterial vermieden- und auf klimafreundliche Alternativen bei Wohnen, Heizen und Mobilität zurückgegriffen wird. Es ist aber wichtig zu betonen, dass nicht jede*r es sich leisten kann, die Herkunft von Produkten im Detail zu überprüfen und umfassende Sanierungsmaßnahmen alleine zu stemmen – das gilt insbesondere für junge Menschen, die häufig zur Miete wohnen, kein- oder nur geringes Einkommen haben und in vielerlei Hinsicht von ihrem Umfeld abhängig sind.

Daher ist es unerlässlich, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich ändern, dass Nachhaltigkeit zum Gütekriterium in allen Bereichen wird. Die Kosten für diese Umstellung können nicht auf den Einzelnen abgewälzt werden. Es braucht soziale Ausgleichsmechanismen, Unterstützung durch z.B. günstige ÖPNV-Tickets für Azubis, Schüler*innen und Studierende, ein Energiegeld pro Kopf und eine gerechte Verteilung sozialer Lasten. Auch das Bildungssystem hat seinen Beitrag zur Aufklärung in punkto Nachhaltigkeit zu leisten und für die gegenwärtigen Herausforderungen zu sensibilisieren. Gerade jungen Menschen ist zunehmend bewusst, dass ein gesellschaftlicher Aufbruch in Richtung Klimaneutralität und einem Einhalten der planetaren Grenzen absolut unerlässlich ist, um auch in Zukunft noch gut leben zu können.

Beste Grüße

Ska Keller