Frage an Ska Keller von Dorothea b. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. In der Tat hinkt die Ernährungspolitik sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene den gegenwärtigen Notwendigkeiten vor allem im Hinblick auf Umweltgerechtigkeit hinterher. Das ist unter anderem auf die Einflüsse der Milch- und Fleischindustrie zurückzuführen, die um ihre Stellung fürchten. Sie argumentieren, dass die Verbraucher*innen durch die Bezeichnung "Milch" von Konkurrenzprodukten pflanzlichen Ursprungs getäuscht würden - für Sonnenmilch kann indes kaum von einer  Verwechslungsgefahr ausgegangen werden. Wir GRÜNE im EU-Parlament vertreten mehrheitlich die Position, dass diese Überregulierung falsch ist, weil die Konsument*innen sehr wohl in der Lage sind, Kuh- und Hafermilch zu unterscheiden. Wir setzen uns für eine Förderung pflanzlicher Ernährung durch gezielte Angebote und Aufklärungsarbeit ein, um Ressourcenschonung und Tierschutz auch im Bereich der Ernährung voranzutreiben.

In Deutschland kämpfen wir GRÜNE z.B. dafür, dass die Markteinführung von pflanzlichen Alternativen und Fleischersatzprodukten gefördert wird, indem sie steuerlich bessergestellt werden. So sollen pflanzliche Milchalternativen mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz verkauft werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ska Keller