Frage an Simone Peter von Christian S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Peter,
ich wollte von Ihnen wissen warum Sie prinzipiell gegen die konventionelle Landwirtschaft und für die ökologische Landwirtschaft sind ?
Die ökologische Landwirtschaft ist doch eigentlich ein Fass ohne Boden, weil sie überdimensional gefördert wird und bei weitem nicht den Ertrag der konventionellen Landwirtschaft erzielt.
Des weiteren ist zu sagen, dass bei der ökologischen Landwirtschaft weitaus mehr Hektar Land aufgebracht wird, beispielsweiße bei der Herstellung von Weizen.
Ich denke man muss sich auch die Frage stellen, wenn jeden Tag auf der Welt eine Milliarde Menschen hungern, welche Art von Landwirtschaft die bessere ist.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Sandmeier
Sehr geehrter Herr Sandmeier,
Sie irren in Ihrer Feststellung, ich wäre gegen die konventionelle Landwirtschaft. Im Rahmen der Regierungsbildung ergab sich jedoch eine Teilung der Zuständigkeit in der Landwirtschaft, wobei bedauerlicher Weise nur der ökologische Landbau in meine damalige Zuständigkeit fiel.
Dabei haben wir stets ein sehr konstruktives und gutes Verhältnis zur konventionellen Landwirtschaft, sowie dem Bauernverband und der Landwirtschaftskammer gepflegt.
Mit Blick auf die Globalisierung kommt der Landwirtschaft generell eine immer wichtigere Rolle zu. Die Höfe sind unverzichtbar für den Erhalt der Kulturlandschaft, die wirtschaftliche Stärkung ländlicher Räume und nicht zuletzt für das Angebot an regionalen Produkten. Denn die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen heute zu Recht mehr Transparenz, was Herkunft und Verarbeitung ihrer Nahrungsmittel angeht. Dieser Trend belegt auch das große Interesse im Land an ökologisch erzeugten, heimischen Produkten. Wir haben eine kostenlose Beratung für umstellungswillige Landwirte angeboten und uns für bessere Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen eingesetzt, damit unsere Öko-Betriebe langfristig wettbewerbsfähig werden und es auch bleiben Die Erfolge sind sichtbar: Das Saarland hat einen überdurchschnittlich hohen Öko-Flächen-Anteil von 10% - gegenüber 5,6% im Bundesdurchschnitt. Die Zahl der Öko-Betriebe steigt kontinuierlich an.
Eines der stärksten Argumente für den ökologischen Landbau ist sein positiver Einfluss auf Umwelt und Natur. Ökolandbau nutzt die natürlichen Lebensgrundlagen nicht nur verantwortungsbewusst, sondern fördert sie gezielt und vermeidet Umweltbelastungen. Die Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ist zudem der Ansicht, dass die ökologische Landwirtschaft das Potential hat, die Einkommen und die Lebensmittelsicherheit in Entwicklungsländern zu steigern. Allerdings verhindert noch immer das Verteilungsproblem einen effektiven Kampf gegen den Hunger. Die FAO glaubt, dass der ökologische Landbau ein sicherer Weg ist, Lebensmittel zu produzieren und keine Risiken für Umwelt und Gesundheit birgt, die im Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln diskutiert werden.
Freundliche Grüße,
Simone Peter