Simona Koß
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SPD
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Frage von Steffen J. •

Welche Ideen hat die SPD, die soziale Lage der Rentner zu verbessern und gleichzeitig den Fachkräftemangel zu verringern, indem altersgerechte Arbeit und somit Zuverdienst gefördert wird?

Es gibt (wie z. B. mich) viele ältere Menschen, die nach der Rente weiter beruflich tätig sein wollen. Warum lässt man dieses Potenzial an Fachkräften so unbeachtet und belastet es außerdem steuerlich so heftig?
Ich arbeite mit Langzeitarbeitslosen und sehe, wie viel investiert wird, um diesen Personenkreis wieder dem Arbeitmarkt näher zu bringen. Andererseits gibt es - wie in meinem Bekanntenkreis - viele, die unter alters- und famlliengerechteren Bedingungen gerne noch arbeiten würden. Hier ein paar Gedanken/Vorschläge dazu (auf die Gefahr hin, offene Türen einzurennen):
- ein merklicher Steuerfreibetrag für berufstätige Rentnerinnen und Rentner
- mehr Urlaub (vielleicht 1-2 Tage zusätzlich) mit jedem Jahr Tätigkeit über die Altersgrenze hinaus
- flexible Arbeitszeiten
- Fortbildung von Führungskräften für den Umgang mit älteren Arbeitnehmern
- Etablierung einer entsprechenden Fachabteilung in den örtlichen Arbeitsagenturen ...
Vielen Dank für Ihr Engagement und freundliche Grüße

Simona Koß
Antwort von
SPD

Das hat die Ampel für die Rentner:innen schon erreicht:

  • Kräftige Rentenerhöhungen Die Altersbezüge halten Schritt mit der Lohnentwicklung und den Preissteigerungen. 2022 gab es ein kräftiges Rentenplus: 5,35 Prozent im Westen, das größte Plus seit 40 Jahren, und 6,12 Prozent im Osten. Ein Jahr später stieg die Rente im Westen um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent. Zum 1. Juli 2024 steigen die Renten bundesweit um weitere 4,57 Prozent. 
  • Mehr Gerechtigkeit mit der Rentenangleichung zwischen Ost und West Ein Jahr früher als geplant, nämlich im Juli 2023, wurde der Rentenwert Ost an den Rentenwert West angeglichen. Das heißt: Ein:e Rentner:in im Osten erhält bei gleicher Erwerbsbiografie nun die gleiche Rente wie im Westen. Der Rentenwert beträgt nun 37,60 Euro in ganz Deutschland. Multipliziert mit den gesammelten Rentenpunkten (und anderen Faktoren) ergibt dieser Wert die Rente.
  • Entlastung der Rentner:innen mit einer Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro Angesichts der gestiegenen Energiepreise hat sich die SPD-Fraktion für eine Einmalzahlung für Rentner:innen in Höhe von 300 Euro stark gemacht, die bis Ende 2022 ausgezahlt wurde. Der Betrag ist steuer-, nicht aber sozialversicherungspflichtig. 
  • Erwerbsgeminderte im Bestand erhalten ab 2024 höhere Bezüge. Für rund drei Millionen Erwerbsgeminderte im Bestand, die von früheren Verbesserungen nicht profitiert haben, wurden nun spürbare Verbesserungen auf den Weg gebracht: Ab Juli 2024 erhalten sie einen pauschalen Zuschlag von bis zu 7,5 Prozent, der an die individuelle Rentenhöhe anknüpft. Zudem werden die Zuverdienstgrenzen deutlich angehoben. 
  • Mehr Flexibilität beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand Wer länger arbeiten will, kann dies tun. Bei vorgezogenen Altersrenten ab 63 Jahren wird dies attraktiver, weil die Hinzuverdienstgrenzen komplett abgeschafft wurden. Die Regelung betrifft u. a. Menschen, die mit 35 Beitragsjahren in Rente gehen, aber die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht haben. 
  • Über 100.000 Rentner:innen müssen künftig keine Steuern mehr zahlen. Im Rahmen der Entlastungspakete wurde der Steuerfreibetrag erhöht. Das führt dazu, dass 2023 unter dem Strich 108.000 Rentner:innen keine Steuern mehr zahlen müssen. Das entlastet besonders kleine und mittlere Einkommen im Alter. Zudem sind Rentenbeiträge ab 2023 vollständig von der Steuer absetzbar

Die SPD hat verschiedene Ideen, um die soziale Lage der Rentner zu verbessern und den Fachkräftemangel zu verringern, indem sie eine altersgerechte Arbeitsweise und Einkommensförderung fördert:

  • Schaffung von Anreizen für Unternehmen, um ältere Arbeitnehmer einzustellen und zu beschäftigen. Dies könnte beispielsweise durch staatliche Subventionen oder steuerliche Vergünstigungen geschehen.
  • Förderung von flexiblen Arbeitsmodellen, wie Teilzeit- oder Projektarbeit, um den Übergang in den Ruhestand zu erleichtern und gleichzeitig das Fachwissen und die Erfahrung älterer Arbeitnehmer zu nutzen.
  • Bereitstellung von gezielten Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu stärken und ihnen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen.
  • Einführung von Maßnahmen gegen Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz, um älteren Arbeitnehmern gleiche Chancen zu bieten und ihre Erfahrung zu würdigen.
  • Stärkung der Rentenversicherung, um eine angemessene Altersversorgung zu gewährleisten und finanzielle Sicherheit für Rentner zu schaffen.

Diese Ideen sollen dazu beitragen, sowohl die soziale Lage der Rentner zu verbessern als auch den Fachkräftemangel anzugehen, indem ältere Arbeitnehmer unterstützt und ihre Fähigkeiten geschätzt werden.

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