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Frage von Raimund A. •

Frage an Simon Weiß von Raimund A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Weiß,

wie Sie anhand dieses Berichts sehen, prognostiziert die " Denkfabrik der BA", dass es 2014 keinen Jobboom in Deutschland geben wird:

http://www.rp-online.de/wirtschaft/auch-2014-wird-es-keinen-job-boom-geben-aid-1.3708096

So sollen von den 240.000 neuen Jobs lediglich 37.000 an Arbeitslose gehen.
Außer an Frauen die wieder ins Berufsleben einsteigen, gehen die neuen Arbeitsplätze vor allem an Einwanderer aus Ost-und Südosteuropa.

Welche Motivation soll man da noch haben, wenn man im eigenen Land nicht mehr wettbewerbsfähig ist?

Mein Job ging 2011 an einen Polen, danach wurde ich krank.

Würde die Zahl der Arbeitskräfte sinken, hätten endlich auch wieder Kranke oder anderen Menschen eine Chance, die sonst nicht eingestellt werden würden. Können Sie diesem Vorschlag nichts abgewinnen und künftig weniger auf die Freizügigkeit setzen?

Ich möchte Ihnen folgenden Auszug mitsenden:

Arbeitslose:

Die Zahl der Arbeitslosen ist der DIW-Studie zufolge bei fast allen Fachkräften höher als die Zahl der offenen Stellen. Lediglich in einigen wenigen Berufen sieht die Untersuchung tatsächlich Hinweise auf eine echte Knappheit in der Arbeitslosenstatistik. Das sind im Einzelnen Vulkaniseure und Elektroinstallateure sowie Ärzte und Krankenschwestern.

Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Die-Maer-vom-Fachkraeftemangel-article3833126.html

Es besteht also auch in den meisten Branchen laut diesem Bericht kein Fachkräftemangel.
Warum also dürfen die Bürger nicht über die Zuwanderung so wie in der Schweiz abstimmen und darüber ob man neue Länder in die EU aufnehmen soll?

Können sich die Politiker nicht mehr in die Situation kleiner Arbeitnehmer und Arbeitssuchender hineinversetzen?

Mit freundlichen Grüßen,

Raimund Arendt

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Sehr geehrter Herr Arendt,

bei allem Verständnis für Ihre Situation muss ich Ihnen in der Sachen entschieden widersprechen.

Die verbreitete Arbeitslosigkeit hat ihre Ursache in einem stabilen Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Das migrationspolitisch angehen zu wollen wäre schon rein von den Zahlen her ein aussichtsloses Unterfangen.

Aber selbst wenn es anders wäre und volkswirtschaftliche Argumente gegen und nicht für die Freizügigkeit sprächen, wäre ihre Einschränkung meines Erachtens nach moralisch nicht zu rechtfertigen. Jeder Mensch sollte das Recht haben, seinen Lebensort frei zu wählen. Dass zumindest innerhalb der Europäischen Union die Menschen sich so ungehindert von Grenzen bewegen können wie der Wirtschaftsverkehr ist eine wichtige Errungenschaft.

Wir könnten ja auch anfangen, zwischen den deutschen Bundesländern Grenzzäune zu ziehen und Menschen nicht mehr dazwischen umziehen zu lassen - wäre das gerechtfertigt, selbst in dem unwahrscheinlichen Fall dass es einzelnen Bundesländern wirtschaftliche Vorteile brächte?

Eine Politik, die sich in dieser Art an nationalen Egoismen orientiert statt an gemeinsamen Interessen (sei es aller Menschen, aller Arbeitenden oder aller Arbeitssuchenden) unabhängig von Wohnsitz oder Nationalität lehne ich ab.