Frage an Silke Gebel von Helga J. bezüglich Umwelt
Was trägt ihre Partei zum Tier- und Umweltschutz bei? Wie finden Sie die Massentierhaltung? Wie denken Sie über Vegetarismus?
Guten Tag Frau Jaensch,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Für mich ist Bündnis 90/Die Grünen die Partei der Ökologie. Deshalb bin ich auch zu den Grünen gegangen. Bei uns ist die Natur nicht Profitinteressen untergeordnetet sondern ein schützenswertes Gut. Und Tiere sind bei uns Lebewesen, die es zu achten und nicht zu quälen gilt. Forderungen von uns sind beispielsweise ein Verbot von Wildtieren in Zirkusen, ein Verbandsklagerecht auch auf Landesebene für Tischutzorganisationen und der Aufbau von Ersatzmethoden zu Tierversuchen an Berliner Unis. So kann für viele Tiere einiges erreicht werden. Im Bereich Umweltschutz machen wir uns für saubere Gewässer, in denen man Baden kann, Zero Waste als Vision für weniger Müll, mehr Recycling und mehr Abfallvermeidung sowie eine konsequente Energiewende ein.
Ich halte Massentierhaltung für eine Fehlentscheidung. Durch die enorme Konzentration geht es den Tieren nicht gut, durch die Gülle etc. wird an einigen Orten das Trinkwasser gefährdet, durch die Antibiotika entstehen gefährliche Resistenzen mit gefährlichen Folgen für unser aller Gesundheit und durch die klimaschädlichen Gase wird der Klimawandel vorangetrieben. Wir als Politik und Sie als Konsumentin haben hier die Verantwortung was zu bewegen. Politik muss den Rahmen ändern.
Zu Ihrer Frage des vegetarischen Lebensstils möchte ich Ihnen folgendes antworten. Essen ist einerseits eine der persönlichsten und häufigsten Dinge, die wir alle jeden Tag machen. Deshalb ist die Selbstbestimmtheit hier ein hohes Gut. Auf der anderen Seite ist der Fleischkonsum, den es auf der Welt und gerade in den sogenannten "westlichen" Ländern gibt, enorm hoch und geht zulasten der Tier, der Umwelt und des Klimas. Zudem ist es noch nicht mal gesund, jeden Tag Fleisch zu essen. Ich finde, man sollte sich ausgewogen ernähren, das geht mit und ohne tierische Produkte. Jede*R selbst kann sich die Frage stellen, welche Auswirkungen hat mein Konsum auf die Umwelt. Und die Politik muss Rahmenbedingungen setzen, dass die Lebensmittelproduktion nicht unser Wasser belastet, nicht das Klima schädigt und keine Tiere quält.
Beste Grüße
Silke Gebel