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Sigrid Hupach
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Frage von Walter K. •

Frage an Sigrid Hupach von Walter K. bezüglich Gesundheit

Werte Frau Hupach,
Sie machten Wahlkampf auf dem Eisenacher Marktplatz und brachten als besondere Attraktion eine Kinderhüpfburg und eine Shisha-Lounge mit, so die TA vom 30. August 2017. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Auklärung (BZGA, https://www.rauch-frei.info/rauchprodukte/wasserpfeifen-und-shishas.html) hält das Shisha-Rauchen für gesundheitsschädlich. Als Beispiele seien nur das Lungenkrebsrisiko und die Schädigung ungeborener Kinder genannt. Werden Sie im Bundestag für eine Abschaffung der BZGA eintreten - oder wie wollen Sie es mit dem Gesundheitsschutz halten? Und wie verhalten Sie sich im Alltag sonst - sind Sie eher positives oder eher negatives Vorbild für Kinder? Meinen Sie nicht auch, dass es für die Kinder, die von Ihrer Hüpfburg angelockt werden, nicht ein besseres Angebot wäre, Broschüren der BZGA auszulegen und mit den Kindern über gesundheitliche Gefahren zu diskutieren? Rauchen, Alkohol, Drogen ... . Apropos Drogen: Sind Sie für die "Freigabe" von Cannabis (und damit für den Freifahrschein in die Drogenkarriere)? Oder sollte nicht der Staat die Menschen weiterhin vor deren eigener Dummheit schützen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

zu der Wahlveranstaltung am 29.8.17 auf dem Markt in Eisenach hat der Kreisverband DIE LINKE. Wartburgkreis-Eisenach eingeladen. Zu Gast waren der Ministerpräsident von Thüringen, Mitglieder der Linksfraktion im Thüringer Landtag und auch ich als Direktkandidatin der Linken für die Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis 190.
Es ist auch üblich, dass parteinahe Organisationen auf solchen Veranstaltungen mit einem Stand vertreten sind. So war es auch am 29.8. in Eisenach, wo die Linksjugend Solid mit einer "Shisha-Lounge" Vorort war. Also nicht ich habe diese "Shisha-Lounge" mitgebracht. Die Linksjugend Solid macht derzeit mit dieser Aktion auf das Thema "Proliberale Drogenpolitik" aufmerksam, bei der Drogen wie z. B. Cannabis für medizinische Zwecke entkriminalisiert und liberalisiert werden sollen. Dazu hat es auch eine Gesetzesänderung des 18. Deutschen Bundestages gegeben. Ich selber bin nicht für den freien und unkontrollierten Konsum von Cannabis, aber ich bin für die Entkriminalisierung des Gebrauchs und eine kontrollierte Abgabe von Cannabis zur medizinischen Behandlung. Es gibt eine Vielzahl von krankheitsbedingten Leiden, die mit einer entsprechenden Dosis von Cannabis zur Linderung führen mit weitaus weniger Nebenwirkungen als dies andere Medikamente verursachen.
Das Shisha-Rauchen ist derzeit legal für Erwachsene, aber wie sie zurecht sagen, nicht ungefährlich. Allerdings sind der Konsum von Zigaretten und Tabak, Bier und anderen alkoholischen Getränken oder koffeinhaltigen Getränken auch nicht unbedenklich und ebenfalls als gesundheitsschädlich eingestuft, aber trotzdem für Erwachsene legal.
Auf jedem Volksfest werden Bier und andere alkoholische Getränke angeboten und werden nur an Erwachse ausgegeben, aber es sind immer auch Kinder dort anwesend.
Auf der Wahlveranstaltung am 29.8. in Eisenach wurden vom Kreisverband DIE LINKE. Wartburgkreis verschiedene Angebote für alle Generationen gemacht, so dass wir natürlich auch eine Hüpfburg und ein Kinderkarussell für anwesende Kinder bereithielten. Eine politische Kabarettband aus Erfurt umrahmte die Veranstaltung musikalisch und kulturell und die Linksjugend Solid warb mit ihrem eigenen Thema. Daraus zu schließen, wir würden Kinder und Jugendliche zum Drogenkonsum animieren, weise ich hiermit zurück und halte diesen Vorwurf auch für unangemessen.
Ich habe selber drei Kinder und rede regelmäßig über die Gefahren des Konsums solcher Substanzen. Es ist wichtig, dass sowohl die Eltern als auch die Schule und gesellschaftliche Organisationen und Institutionen unsere Kinder und Jugendlichen regelmäßig darüber aufklären. Aber trotzdem müssen Kinder lernen, dass manche Dinge für sie zugänglich sind und andere aus guten Gründen nicht, auch wenn sie sehen, dass Erwachsene diese regelmäßig und leider manchmal auch maßlos konsumieren.
Zur Frage: ob ich die BZGA - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung abschaffen möchte? Dies verneine ich entschieden.
Sehr geehrter Herr K., ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen meinen Standpunkt erläutern und ihre Fragen beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Sigrid Hupach

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