Wieso wird bei den Grünen immer ausschließlich das Verbot des Verbrennungsmotors nach außen getragen, nicht aber beispielsweise über die Nutzung von E-Fuels in Verbrennungsmotoren?

Guten Tag Herr Schwerdtfeger, 

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ganz grundsätzlich werden wir die Pariser Klimaziele nicht erreichen, wenn wir die Zahl der Autos insgesamt nicht deutlich verringern und den Menschen klimafreundliche Mobilitätsangebote machen. Dazu gehören ein Ausbau der Bahn, inkl. der Reaktivierung vieler stillgelegter Strecken, die Stärkung des Radverkehrs und des ÖPNVS sowie gerade in den Städten ein Ausbau verkehrsberuhigter und verkehrsfreier Zonen, sodass die öffentlichen Räume den Menschen zur Verfügung stehen. 

Bis 2030 wollen wir deswegen den Anteil von Rad, Bahn, ÖPNV und Fußverkehr auf 50 % an aller Mobilität steigern. Auch der verbleibende Autoverkehr, der insbesondere auf dem Land weiter eine große Rolle spielen wird, muss klimafreundlicher werden. Dabei ist aus meiner Sicht die E-Mobilität der deutlich effizientere Weg als synthetische Kraftstoffe. Zum einen, weil die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen immer noch einen vergleichsweise sehr geringen Wirkungsgrad hat und somit (zu) viel Energie aufgewandt werden muss, um sie überhaupt herzustellen. Diese elektrische Energie muss erstmal klimaneutral erzeugt werden. Und zum anderen weil E-Autos aufgrund der baulichen Konstruktion (fehlendes Getriebe, einfachere Motorkonstruktion, Rekuperation etc.) die vorhandene Energie effizienter nutzen als Verbrenner-Autos. Deswegen halte ich es für richtig, ab einem gewissen Zeitpunkt keine neuen fossilen Verbrenner-Autos mehr zuzulassen. Die alten sind damit übrigens nicht verboten, es geht nur um die Neuzulassung. Aufgrund der genannten Vorteile wird sich dann das E-Auto aus meiner Sicht durchsetzen. 

Wir Grüne stehen dafür, dass wir die Mobilität in Deutschland neu denken und neu aufstellen. Das wird Investitionen erfordern, aber diesen Mut brauchen wir, um Deutschland klimaneutral machen zu können. Deswegen bitte ich um Ihre Stimme. 

Viele Grüße, 

Sebastian Hansen