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Sebastian Hansen
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Frage von Justus M. •

Wie stehen Sie zu dem Thema Atomausstieg?

Sehr geehrter Herr Hansen,
ich bin der Meinung, dass der Atomausstieg absolut notwendig ist (keine Lösung für Atommüll & Gefahr durch Strahlung), aber dass er zu früh erfolgt ist.
Denn wären wir anstatt aus der Atomkraft früher aus der Kohle ausgestiegen, könnten wir die Klimaneutralität leichter erreichen. So könnte man übergangsweise die Atomkraft als klimaneutralen Energielieferer nutzen, bis die erneuerbaren Energien ausreichend ausgebaut sind.
Wie sehen Sie das?
Lg

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Müller, 

mit dem zweiten Atomausstieg wurde 2011 ein klarer Plan für das Ende des Betriebs der deutschen Atomkraftwerke gefunden. Ohne jetzt jedes Detail dieses Plans (insbesondere die daraus folgenden Entschädigungen) bewerten zu wollen, halte ich die grundsätzliche Festlegung, dass 2022 die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden, für richtig. Es gibt in Deutschland immer noch keine sichere Endlagermöglichkeit für strahlenden Atomabfall und die Suche danach wird ein großes Stück Arbeit werden. Gerade vor diesem Hintergrund halte ich es für falsch, länger als derzeit festgelegt Atommüll zu produzieren. Außerdem wäre das Aufschnüren des Beschlusses von 2011 mit enormen Aufwand, großen Protesten in der Bevölkerung und rechtlichen Unsicherheiten verbunden.

Darüber hinaus gibt es gute Alternativen: die Erneuerbaren Energien. Leider blockiert die Union den Ausbau dieser schon seit vielen Jahren. In Bayern wurde die 10H-Regelung eingeführt, die die Windkraft abwürgt und auch in NRW wurde erst kürzlich eine ähnliche Regelung eingeführt. Zudem stockt der Ausbau der Photovoltaik-Energie. Wir könnten bei den Erneuerbaren viel weiter sein, haben dafür aber die falsche Bundesregierung. Deswegen ist ein Politikwechsel und eine grüne Beteiligung an der Bundesregierung so wichtig. Wenn wir sofort nach der Bundestagswahl den Ausbau der Erneuerbaren endlich konsequent angehen, werden wir die AKWs nicht mehr brauchen und können auch deutlich früher als 2038 aus der Kohle aussteigen. 

Viele Grüße, 

Sebastian Hansen