1. Worum handelt es sich beim Bundesinstitut f. Kriminalprävention, das Sie vorantreiben (vgl. K. Kühnert am 26.8.). 2. Wie bewerten Sie den ehemaligen Expertenkreis Polit. Islam? War er überflüssig?

Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Mit der Idee einer unabhängigen und interdiszplinär aufgestellten Bundesakademie für Prävention und Kriminalwissenschaften verfolgen wir das Ziel einer evidenzbasierten und grundrechtsorientierten Sicherheits- und Kriminalpolitik. Die Bundesakademie kann im Sinne einer vernetzten und verbundenen Forschung die Phänomene gesellschaftlicher Spaltung analysieren, Präventionsmöglichkeiten und -ansätze und Interventionen im Bereich der Gewalt auf der Grundlage von Forschungserkenntnissen entwickeln. Sie steht darüber hinaus für die Vermittlung von Wissen an Multiplikatoren in den unterschiedlichen Berufsfeldern.
Angestrebt wird ein Netzwerk aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, das sich in Lehre und Forschung einbringt. Zielgruppen sind Lehrerinnen und Lehrer sowie Beschäftigte in den Bereichen soziale Arbeit, Gesundheit, Medizin und Verwaltung. Gerade auch für Mitarbeitende in Sicherheitsbehörden oder beim Strafvollzug entstünde durch die neue Bundesakademie ein Mehrwert bei der Vermittlung neuer, evidenzbasierter Erkenntnisse.
Hinsichtlich ihrer Frage zum Expertenkreis *Politischer Islamismus* ist zu sagen, dass es von vornherein klar war, dass der Expertenkreis in seiner Tätigkeit auf ein Jahr begrenzt sein sollte. Das war die Maßgabe des damaligen Innenministers Horst Seehofer.
Da sich das Thema *Politischer Islamismus* mit hoher Dynamik weiterentwickelt, ist es m. E. zwingend notwendig, die unterschiedlichen Facetten des Phänomens auf breiter Ebene zu diskutieren.
Zwischenzeitlich hat daher das Bundesinnenministerium eine Task Force Islamismusprävention ins Leben gerufen
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Fiedler, MdB