Frage an Sascha Roßmüller von Oliver F. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Roßmüller,
wir haben das Problem, dass in unserem Dorf keine DSL Anbindung derzeit vorhanden ist und aus Kostengründen auch von der Telekom geplant ist. Auch die Gemeinde hat keine Gelder um diese Maßnahme durchzuführen. Wir im Dorf haben bereits versucht Unterschriften etc. zu sammeln und haben diese unserem Herrn Bürgemeister übergeben. Es wird viel im Bereich DSL geredet. Aber was wird aktiv für die Dörfer gemacht ? Wir zahlen genauso Steuern wie die Anwohner in den Städten. Auch unsere Kinder und Kindeskinder haben ein Recht auf die modernen Übertragungstechniken. Haben Sie schon mal versucht eine Internetseite mit einem ISDN oder analogen Anschluß zu öffnen ? Oder ein Bild per Mail zu übertragen ? Hr. Roßmüller versuchen Sie diesen Weg der Kommunikation mit diesen Mittel mal. Sie werden sehen wie notwendig eine vernünftige Internetanbindung heute ist. Ganz zu schweigen die Kosten. Mit ISDN oder Analog zahlen Sie ein Vielfaches im Vergleich zu den Falrates.
Über eine Rückinfo würde ich mich sehr freuen. Da ich Dorf recht aktiv bin würde ich gerne meinen Mitbewohnern eine positive Antwort überbringen.
Mit freundlichen Grüßen
O.Fuhrmann
Sehr geehrter Herr Fuhrmann,
an diesem Beispiel sieht man die Problematik der Privatisierungen im Bereich der Daseinsvorsorge, wozu der gleichberechtigte Zugang zu den modernen Kommunikationsmitteln ebenfalls zu rechnen ist. Der von Ihnen geschilderte Mißstand belegt, daß die Bürger mancher, zumeist ländlicher Regionen sich im Hinblick auf das Grundrecht der Informationsfreiheit nicht mehr auf Augenhöhe mit der übrigen Gesellschaft befinden, weil sie eben einen deutlich schlechteren Zugang zu Informationen haben. Im Bereich der Wirtschaft können vielfach Bestellungen, Teilnahme an Ausschreibungen, Verwaltungsvorgänge etc. ohne DSL-Anbindung nicht mehr wettbewerbsgerecht bewerkstelligt werden, weshalb Kommunen mit schlechter Kommunikationsinfrastruktur zwangsläufig ins Hintertreffen geraten. Darunter leiden Wirtschaft, Infrastruktur und letztlich die ganze Bevölkerung.
Hier wäre die CSU gefragt, ihren großen Worten zur Stärkung des ländlichen Raumes Taten folgen zu lassen. Denn wer hierfür heute kein Geld hat oder haben will, der wird es morgen für staatliche Transferleistungen im Sozialbereich haben müssen. - Ich kann Ihnen versichern, eine NPD wäre nicht so kurzsichtig!
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Roßmüller