Sami Khokhar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Guntram S. •

Frage an Sami Khokhar von Guntram S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geeehrter Herr Khokhar,

das Thema welches Frau Momsen angesprochen hat finde ich höchst wichtig. Sie schlagen vor, die psychatrischen Dienste auszubauen/zu verbessern.
Meine Frage: welche Gründe sehen Sie in der Zunahme psychischer Leiden in unserer Gesellschaft? Betreibt Ihre Partei auch Ursachenforschung, z.B. hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Zwänge auf Menschen ausüben, die mögicherweise mit dem natürlichen Wesen der Menschen nicht vereinbar sind? Ist möglicherweise auch die zunehmende Abkehr der Menschen von Reigionen, die einen gewissen psychischen Halt liefern, eine Ursache für vermehrtes Auftreten von sowohl psychischen Opfern wie auch psychischen Tätern?
Kann der Glaube, all Probleme der Welt mit Geld regeln zu wollen, hier ein Irrglaube sein?

Mit freundlichen Grüßen
G. S.

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr G. S.,

herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gerne beantworte.

Die Grünen betreiben auch für dieses Thema eine Ursachenforschung. Bei psychische Erkrankungen z.B. am Arbeitsplatz fordern wir die Verabschiedung einer entsprechenden Arbeitsschutzverordnung (Bundesratsinitiative) mit dem Ziel psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu erkennen, zu reduzieren und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen zu veranlassen. Der Mangel an Gemeinschaft, an Kommunikation und Gesprächen (Seelsorge) ist ebenfalls Ursache für das verstärkte Auftreten psychischer Krankheiten.

Im Bereich der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung fordern wir eine Überarbeitung der Bedarfsplanung und hier insbesondere eine Überarbeitung der sog. Bedarfszahlen. Auf diese Weise sollen Wartezeiten auf einen Therapieplatz reduziert werden.

Beim Wohnungsbau wollen wir uns für ausreichend sozialen Wohnraum einsetzen, um u.a. auch ein Abgleiten von psychisch Kranken in die Obdachlosigkeit (z.B. durch Erwerbsunfähigkeit in Folge der Erkrankung) zu verhindern. Zuwendungen der Stadt an Angebote der Gesundheitsförderung und Beratung sowie der Selbsthilfe im Bereich der seelischen Gesundheit sollen beibehalten und Kürzungen (wie bspw. geschehen bei den Angeboten der Suchtselbsthilfe) verhindert werden.

Wir wollen außerdem eine bessere Ausstattung der Angebote für traumatisierte Flüchtlinge. Ich möchte noch einmal betonen, dass wir in Hamburg die Einrichtung eines Krisennotdienstes nach Berliner Vorbild möchten, um psychisch Kranken bei einer akuten Krise schnell Hilfe zukommen zu lassen. Hierzu soll keine Parallelstruktur zu bestehenden Angeboten entstehen, sondern der Krisennotdienst soll auf diesen aufbauen.

Geld allein macht nicht glücklich und löst nicht die Probleme dieser Welt.

In der Hoffnung, dass alle Ihre Fragen beantwortet sind.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Sami Khokhar