Frage an Sahra Mirow von Andreas V. bezüglich Gesundheit
Welche Pläne hat die Linke für dienFinanzierung der Krankenhäuser (weg von DRG`s?) und zur Zurückdrängung der Kommerzialisierung in der Krankenversorgung
(Gesundheit ist keine Ware) ?
Sehr geehrter Herr Vogel,
vielen Dank für Ihre Frage. DIE LINKE steht für ein Gesundheitssystem, das
alle Menschen gut versorgt. Gemeinwohl vor Proft - das ist unsere Devise.
Profitdenken und Marktkonkurrenz haben in der Gesundheit nichts zu suchen.
Mit der Einführung der Fallpauschalen (DRGs) wurde das Gesundheitssystem
tiefgehend ökonomisiert. Jede Behandlung wurde einem bestimmten
Abrechnungswert gegenübergestellt. Die Finanzierung der Krankenhäuser muss
sich aber konsequent am medizinischen Bedarf der Patientinnen und
Patienten, nicht an ökonomischen Zielen ausrichten. Die Patientinnen und
Patienten dürfen nicht die begründete Befürchtung haben müssen, dass ihre
Behandlung von ökonomischen Motiven abhängig ist. Allein medizinische
Erwägungen sollten für Diagnose- und Therapieentscheidungen maßgeblich
sein.
Stattdessen brauchen wir eine bedarfsorientierte Finanzierung. *Wir wollen
ein solidarisches, gerechtes und barrierefreies Gesundheitssystem*, in dem
die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt steht. *Gesundheit
darf nicht weiter zu einem Markt verkommen*, auf dem die Profite mehr
zählen als die Menschen: Statt immer weiter zu privatisieren, *muss
Gesundheit als Teil des Sozialstaats öffentlich organisiert werden*. Die
Ökonomisierung des Gesundheitswesens steht nicht nur einer guten
Versorgung, sondern auch *guten Arbeitsbedingungen der Beschäftigten*
entgegen. Wir setzen auf eine solidarische Gesundheitsversicherung, in die
alle einzahlen. Die Zwei-Klassen-Medizin wollen wir überwinden.
In Baden-Württemberg setzen wir uns zudem für den Erhalt der Krankenhäuser
ein. Trotz einer Pandemie plant die Landesregierung die Schließung von
Krankenhäusern, das darf nicht sein. Wir brauchen eine gute und
flächendeckende Versorgung auch im ländlichen Raum!
Mit besten Grüßen
Sahra Mirow