Frage an Sahra Mirow von Max H. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Mirow,
die Coronakrise lässt die Innenstädte stark verändert zurück. Viele Läden werden leer stehen. Auch das Kaufverhalten hat sich eventuell nachhaltig viel mehr dem Online Verkauf zugewand. Möglicherweise liegt hierin aber auch eine Chance die Innenstäde neu zu gestalten. Was muss erhalten werden (Restaurants, Cafes, Clubs, Theater, Kinos)? Brauchen wir die Innenstädte weiterhin als Ort des Shoppings, oder ließen sie sich als primär Kulturstädten umfunktionieren? Was kann verloren gehen und was neu kommen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
M. H.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für diese spannende Frage. Die Verödung der Innenstädte sehe auch ich mit Sorge. Wir müssen die Innenstädte neu beleben und dabei auch kulturelle und kommerzfreie Räume schaffen. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass der tägliche Bedarf gedeckt werden kann und der Einzelhandel erhalten bleibt.
Als DIE LINKE setzen wir uns für eine "Stadt der kurzen Wege" ein. Stadt der kurzen Wege bedeutet, dass alle wichtigen Bereiche des Lebens wie Arbeit, Wohnen und Freizeit einen räumlichen Bezug zueinander haben. Der moderne Arbeits- und Wohnungsmarkt zwingt die Menschen dazu, immer größere Strecken zu ihrer Arbeit zurückzulegen. Das produziert Pendelverkehr und ist weder sozial noch ökologisch nachhaltig. Wir wollen Ortschaften mit lebendigen Quartieren, in denen wir gern wohnen und arbeiten, wo man sich fußläufig mit Lebensmitteln versorgen kann. Wir wollen Stadtteile, in denen es Kindertagesstätten, Ärztezentren und Postämter gibt, wo Stadtteilbibliotheken Orte der Begegnung sind und wir gerne unsere Freizeit verbringen.
Mit besten Grüßen
Sahra Mirow