Gibt es politische Maßnahmen für Unternehmen, um eingebürgerte, qualifizierte Menschen, deren Familien hier leben, zu motivieren, sie einzustellen?
Ich bin seit 10 Jahren in Deutschland, besitze die deutsche Staatsbürgerschaft und bin mit einem Deutschen verheiratet.
Ich arbeite nicht, obwohl meine im Heimatland erworbenen Qualifikationen in Deutschland anerkannt wurden. Ich habe nach Arbeit gesucht, jedoch in dieser Zeit nur Absagen erhalten. Deshalb habe ich einen Masterabschluss an einer zweiten TU9-Universität in Deutschland gemacht und suche weiterhin eine feste Anstellung, bekomme jedoch immer wieder Absagen. Da ich mit einem Deutschen verheiratet bin, plane ich nicht, das Land zu verlassen. Ich bin mir sicher dass ich kein Einzelfall bin.

Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Mit einem anerkannten Studium plus Master einer renommierten deutschen Universität nur Absagen zu erhalten, ist in der Tat ungewöhnlich. Fachkräfte werden händeringend gesucht und gerade die Arbeitslosenquote unter Akademiker*innen ist mit 2,5% äußerst niedrig. Da ich Ihren konkreten Fall nicht kenne, fällt mir eine Einschätzung der Gründe schwer, Bildungs- und Berufsbiografien sind sehr individuell und jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Stärken und Herausforderungen.
Um diese zu nutzen und einen guten Job zu finden, bietet die Arbeitsagentur auch eine Beratung für Hochschulabsolvent*innen an, die sich speziell mit den Problemen befasst, mit denen Berufseinsteiger*innen nach dem Studium konfrontiert sind. Auch die Arbeitsagentur Dortmund bietet solche Beratungen an, und zwar sowohl für Personen, die noch keine Arbeit haben, als auch für Personen, die zwar eine Stelle haben, sich aber beruflich verändern möchten, z.B. in Richtung einer Tätigkeit, die besser zu ihrem Studienabschluss passt und/oder besser bezahlt ist. Darüber hinaus können Sie prüfen, welche Angebote es an Ihrer ehemaligen Hochschule gibt, z.B. in Form eines Career Service oder einer Absolventenberatung. Hochschulen werden unter anderem daran gemessen, wie gut ihre Absolventen nach dem Studium einen Job finden und haben daher ein großes Eigeninteresse daran, ihre ehemaligen Studierenden zu unterstützen.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Ansätze weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Poschmann