Frage an Sabine Poschmann von Karl Heinz T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr verehrte Frau Abgeordnete.
Auf seiner programmatischen Rede in Dortmund hat Herr M Schulz verkündet:
"In Deutschland gibt es keine Gerechtigkeit,"
Diese Äußerung wurde mit Beifall quittiert.
Ich möchte Sie hoflich um nähere Interpretation dieser Aussage bitten, die mir nicht ganz
verständlich ist.
Mit Dank für Ihre Bemühungen grüßt
hochachtungsvoll
K. T.
Sehr geehrter Herr T.,
vielen Dank für Ihre E-Mail zur Rede von Martin Schulz auf dem SPD-Parteitag in Dortmund.
Auch ich war unter den vielen Zuschauern in der Westfalenhalle und habe genau hingehört. Bei der Vorstellung unseres Wahlprogramms hat Martin Schulz natürlich den Schwerpunkt darauf gelegt, was wir in unserem Land noch verbessern wollen. Dabei hat er auf die Bereiche hingewiesen, in denen wir uns mehr Gerechtigkeit wünschen.
So zum Beispiel bei der Frage, ob weiterhin die schwarze Null als oberstes Ziel der Politik gelten soll, oder ob wir jetzt in die Zukunft investieren. Auch wollen wir eine Bürgerversicherung einführen. Für uns Sozialdemokraten ist es eine Frage der Gerechtigkeit, ob man beim Arzt nach dem Geldbeutel oder aber nach medizinischer Notwendigkeit behandelt wird. Und auch bei den Steuern wollen wir eine gerechtere Verteilung der Lasten. Starke Schultern sollen mehr tragen als schwache.
Wir leben in einer der wohlhabendsten und freiesten Gesellschaften. Dazu haben wir Sozialdemokraten beigetragen und darauf sind wir auch stolz. Deshalb hat auch Martin Schulz nicht behauptet, dass es bei uns keine Gerechtigkeit gibt. Raum für Verbesserungen gibt es aber immer.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Poschmann