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Frage von Anke G. •

Frage an Sabine Friedel von Anke G. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Friedel,

als Leiterin einer Kindertagesstätte interessiert mich natürlich Ihr Standpunkt zur Debatte "Fachkräfteschlüssel in Kindertagesstätten und Kindertagespflege". Ich gehe davon aus, dass Ihnen das Missverhältnis der Erzieher-Kind-Relation von Deutschland im EU-Vergeich und Sachsen im Ländervergleich bekannt ist. Kennen Sie den Bildungsplan mit seinen Anforderungen? Was gedenken Sie bei der Haushaltsplanung für die Verbesserung des Fachkräfteschlüssels zu tun? Was kann ich meinem Team dazu sagen?

Mit freundlichen Grüßen
A. Gießler-Lachmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Gießler-Lachmann,

vielen Dank für Ihre Frage. Das Thema ist mir bestens bekannt! Und eine Absenkung des Schlüssels dringend erforderlich. Auf Landesebene hatte MP Tillich in seiner Regierungserklärung im Sommer 2008 eine Verbesserung angekündigt, bei den Haushaltsverhandlungen dann allerdings kein Geld dafür zur Verfügung gestellt. Daraufhin hat die SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat beantragt, wenigstens die kommunalen Einsparungen durch das kostenfreie Vorschuljahr (immerhin 1,5 Mio EUR) in Dresden für eine teilweise Absenkung des Betreuungsschlüssels einzusetzen (in immerhin 20 Kitas hätte er so auf 1:11 gesenkt werden können), doch das hat die Mehrheit des Stadtrats abgelehnt. Die sächsische SPD hat in ihrem Wahlprogramm als mittelfristiges Ziel einen Schlüssel von 1:7 ins Auge gefasst. Das ist sehr ambitioniert. Doch für den nächsten Haushalt 2011/2012 sollten wenigstens die von den Wohlfahrtsverbänden geforderten 1:10 machbar sein.

Den Bildungsplan kenne ich - und es ist völlig klar, dass Erzieherinnen auch die ZEIT dafür brauchen, um die Anforderungen umzusetzen. Das ist beim derzeitigen Schlüssel nicht machbar. Was Sie ihrem Team dazu sagen können? 1. Dass es die SPD war, die 2004 für eine Anhebung der Kita-Pauschale gesorgt hat, 2. Dass eine Absenkung des Schlüssels ab 2011 relativ wahrscheinlich ist (denn ich glaube auch die CDU hat erkannt, dass hier wirklich Handlungsbedarf ist - die Frage ist nur, bis wohin es gelingen kann), dass sie 3. am 30.08. wählen gehen sollten und dass sie 4. bei ihrer Wahlentscheidung prüfen sollten, welche Parteien in Wort UND Tat die Themen Kinder, Bildung und Erziehung vornan stellen.

Beste Grüße!
Sabine Friedel