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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
SPD
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Frage von Hans-Günter G. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Hans-Günter G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing,

mir ist klar, dass Sie als Drogenbeauftragte der Bundesregierung einen schweren Stand haben, wenn man bedenkt, dass viele Ihrer Abgeordnetenkolleginnen und Kollegen selbst am Glimmstängel oder der Pfeife hängen. Um so erfreulicher ist das Rauchverbot in Gaststätten zu bewerten, das hoffentlich bald ohne Ausnahmeregelungen für alle Lokalitäten zu gelten hat.

Was mir aber große Sorgen macht ist das Wissen um die vielen Kinder, die von Ihren süchtigen Eltern zu Hause vollgequalmt werden und keine Hilfe und keinen Schutz zu erwarten haben. Ganz abgesehen von dem schlechten Beispiel, das diese Kinder zu eventuellen Rauchern vorprogrammiert.

Meine Fragen:
Wäre es nicht Konsequent und der Kinder zu Liebe dringend geboten, dass man in allen Haushalten mit Kindern ein Rauchverbot verhängt?

Wo sind Ihre Prioritäten – ist es die „Unverletzlichkeit der Privatsphäre“, oder der Schutz wehrloser Kinder?

Hat man in Ihrem Büro und unter Ihren Mitstreitern die Notwendigkeit und Durchsetzbarkeit eines Rauchverbots in Haushalten mit Kindern schon diskutiert und gibt es dahingehend schon konkrete Schritte?

Für Ihre Antwort danke ich Ihnen schon jetzt.

Schöne Grüße
Hans-Günter Glaser

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Glaser,

ich teile Ihre Ansicht, dass Eltern in Gegenwart Ihrer Kinder nicht rauchen sollten, und dies nicht nur wegen einer möglichen Passivrauchbelastung innerhalb der Wohnung oder im Auto. Wissenschaftliche Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, deren Eltern rauchen, ein höheres Risiko haben, später selbst zu Rauchern zu werden. Daher appelliere ich immer wieder an Eltern und anderen Erwachsene: Seien Sie ein gutes Vorbild und rauchen Sie nicht in Gegenwart von Kindern - sie senken dadurch deren Risiko für schwerwiegende Erkrankungen!

Das von Ihnen vorgeschlagene Rauchverbot in Privatwohnungen halte ich allerdings für den falschen Weg und nicht für zielführend. Ich denke es ist sinnvoller, deutlich an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein von erwachsenen Rauchern gegenüber Kindern und Jugendlichen zu appellieren. Nach meiner Erfahrung sind sich die meisten Raucher, wenn sie direkt angesprochen werden, durchaus der Gesundheitsgefahren für sich und andere bewusst und konstruktiven Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen. Wenn man dieses vorhandene Potenzial nutzt, kann der Nichtraucherschutz für Kinder leichter und nachhaltiger selbstverständlich werden.

Die Privatwohnung ist in Deutschland aus guten Gründen verfassungsrechtlich besonders geschützt. Auch wenn ich mir sehr wünsche, dass dort weniger geraucht wird, ist mit Verboten, die schwerwiegend in die Freiheitsrechte der Bürger eingreifen würden, sehr sorgsam umzugehen.

Sabine Bätzing

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