Frage an Ruth Katharina Seidl von Patrick S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Dr. Seidl
in Zeiten mauer Finanzen und immer stärkerer Förderung der Schulbildung wird der Druck auf Lehramtsstudenten (die in NRW studiert haben) und Referendaren immer größer, da sowohl nichtqualifizierte Quereinsteiger als auch angehende Referendare aus anderen Bundesländern (da sie in ihren BL keine Stellen bekamen) die Chancen auf eine mögliche Schulanstellung minimieren. Wie stehen sie zu dieser Einschätzung?
Beste Grüße
Patrick Scheele
Sehr geehrter Herr Scheele,
auch in "Zeiten mauer Finanzen", wie Sie schreiben, soll an Lehrkräften nicht gespart werden. Im Gegensatz zur schwarz-gelben Vorgängerregierung haben wir vereinbart, dass die aus dem Schülerrückgang freiwerdenden Lehrerstellen nicht zur Haushaltskonsolidierung genutzt werden, sondern im System Schule bleiben und z.B. dazu dienen, kleinere Klassen zu ermöglichen. Es werden mehr Lehrer benötigt, zumal in den nächsten Jahren viele Lehrkräfte vor der Pensionierung stehen. In einigen Mangelfächern und vor allem an den Berufskollegs droht Unterrichtsausfall nicht etwa weil Stellen nicht finanziert werden, sondern weil es an BewerberInnen mangelt. Deshalb brauchen wir auch zusätzliche SeiteneinsteigerInnen. Aber Vorrang hat natürlich die grundständige Lehrerausbildung. Deshalb ist es wichtig, dass wir erfolgreichen HochschulabsolventInnen die Chance geben, in NRW den Vorbereitungsdienst zu machen. Im Sommer 2010 hatte die alte Landesregierung noch massenweise Absagen an AbsolventInnen geschickt, die auf einen Platz im Referendariat hofften, aber mangels ausreichender Plätze in den Studienseminaren leer ausgingen und in andere Bundesländer abwanderten. Wir haben hier die Plätze massiv erhöht. Alle Lehramtsanwärter, denen wir einen Platz im Referendariat ermöglicht haben, haben auch eine gute Chance, in den Schuldienst aufgenommen zu werden.
Mit besten Grüßen
Ruth Seidl