Was wurde in der laufenden Wahlperiode nachweislich gemacht, um die Quälerei durch den zwei bis vierwöchigen Fluglärm bei Landebahninstandsetzung zu verhindern?
Sehr geehrte Frau Domm,
die Flugzeuge kommen tlw. in 2 Minuten Takt mit einer Überfluganzahl von locker über 80 Maschinen in 4 bis 6 Stunden (zur Erinnerung: erlaubte Flugzeit von 6 bis 23 Uhr, mit mind. 2 bis 4 Maschinen nach 23 Uhr).
Wann und wie wurde die Fluglärmbelastung in Eilbek zuletzt gemessen?
Wie hat sich die Anzahl der Überflüge in den letzten Jahren verändert?
Wie und durch wen wurde das nachverfolgt?
Ich bitte vorab, keine Hinweise auf Pläne und sonstige Absichtserklärungen. Diese stellten sich in den letzten Jahren leider fortlaufend als völlig wertlos heraus. Es war keine Verbesserung der Lage zu erkennen (bis auf Corona Zeit, was eher weniger mit Lärmreduzierungsprogramm zu tun hat)
Sehr geehrter Herr V.,
danke für Ihre Frage vom 22. September.
Zunächst einmal vorweg: Ich kann Sie und Ihren Ärger sehr, sehr gut verstehen. Ich wohne selbst in Eilbek und erlebe den Fluglärm daher auch immer selbst.
Konkrete Zahlen zu der Fluglärmbelastung und die Zahl der Überflüge finden Sie im Fluglärmschutzbericht (finden Sie hier https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/84269/6_jaehrlicher_bericht_der_fluglaermschutzbeauftragten_ueber_die_entwicklung_der_fluglaermsituation_in_hamburg_und_ueber_ihre_taetigkeit.pdf). Die monatlichen Flugbewegungen werden zudem zeitnah auf der zentralen Website der Umweltbehörde (https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/luft-laerm-elektromagnetische-felder/fluglaermschutz) veröffentlicht, zum Beispiel hier zuletzt bis Juli 2024: https://www.hamburg.de/resource/blob/163586/fd1e73de1d497f0e857c9f555514ef72/d-monatliche-bahnrichtung-data.pdf.
Wir stellen fest, dass trotz Nachtflugbeschränkungen teilweise noch immer Flugzeuge nach 23 Uhr in Hamburg landen. Für die Verspätungen von Flügen gibt es immer gute Gründe wie z.B. Personalmangel am Boden, Luftraumverkleinerung durch den Ukrainekrieg und andere unvermeidbare Aspekte – gleichzeitig hilft das den Betroffenen der Lärmbelästigung – wie Ihnen und mir – nicht wirklich. Seit ein paar Jahren werden gegen Fluggesellschaften bei übermäßiger Nutzung der Verspätungsregelung Ordnungswidrigkeitsverfahren mit Gewinnabschöpfung eingeleitet und seit Juli 2018 wird eine Verwaltungsgebühr für jede Verspätung zwischen 23 und 24 Uhr erhoben.
Meine Grünen Kolleg*innen setzen sich dafür ein, dass die Lärmbelastungen für Bürger*innen wie Sie und mich noch wirksamer begrenzen – sowohl nachts, als auch am Tag. Daher wollen wir die Arbeit der „Allianz gegen den Fluglärm“ weiterentwickeln und uns für wirksame Verspätungssanktionen und Schallschutzmaßnahmen einsetzen.
Freundliche Grüße
Rosa Domm