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Rosa Domm
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Florian G. •

Wie möchten Sie die Verkehrssituation an der Ecke Brauhausstraße/ Wandsbeker Marktstraße verbessern?

Für Fußgänger und Radfahrer ist kaum Platz. Menschen mit Rollator und Kinderwagen kommen nicht über die Ampel. Autospuren sind von haltenden Fahrzeugen blockiert, ständig wird bei Rot oder Kirschgelb gefahren. Fahrradständer gibt es zu wenige. Radfahrer fahren auf beiden Seiten und haben dennoch viel zu wenig Platz. Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderungen haben gleich verloren...

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr G.

 danke für Ihre Frage zur Verkehrssituation in Wandsbek an der Ecke Brauhausstraße/ Wandsbeker Marktstraße. Ich stimme Ihnen zu, dass die aktuelle Situation dort leider nicht zufriedenstellend ist und dringend verbessert werden muss.

Wir Grüne stehen dafür, dass wir dem Umweltverbund aus Fahrrad, Fußverkehr und ÖPNV mehr Platz und Ressourcen einräumen möchten: Wir wollen regelhaft breite Rad- und Gehwege bauen und haben dafür die Hamburger ReStra angepasst. Die Regelbreite für neue Radwege beträgt demnach 2,5m und für Fußwege 2,65m (bei Tempo 50). Radwege wollen wir zudem überall, wo das möglich ist, baulich getrennt vom Pkw- und Fußverkehr bauen und dadurch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden erhöhen.

Leider können wir diese Regeln in der Praxis (bisher) nicht immer überall umsetzen. Erstens können wir natürlich nicht alle Straßen und Wege Hamburgs gleichzeitig sanieren, sondern konzentrieren uns auf Unfallschwerpunkte und Straßen, bei denen sowieso gerade Sanierungsarbeiten anstehen, wie z.B. aufgrund von Leitungsarbeiten. Zweitens ist der Platz im öffentlichen Raum begrenzt und wenn die Flächen für Fuß- und Radverkehr verbreitert werden sollen entstehen oft Flächenkonflikte mit Straßenbäumen und dem Pkw-Verkehr. Dort sehen wir uns häufig einer kleinen aber sehr lauten Minderheit gegenüber, die die verfügbare Fläche für den PKW-Verkehr auf keinen Fall reduzieren möchte und sehr aktiv Stimmung gegen den Wegfall von Kfz-Spuren macht. 

Dass wir bei der Umgestaltung unserer öffentlichen Räume mit Herausforderungen konfrontiert sind, ändert aber natürlich nichts daran, dass die Situation an der Ecke Brauhausstraße/ Wandsbeker Marktstraße unzureichend ist. Deswegen wollen wir uns weiter tatkräftig dafür einsetzen, dass sich dies ändert. Gut ist, dass zumindest im Verlauf der Brauhausstraße der Radweg bereits erneuert wurde und dort teilweise geschützte Radwege gebaut wurden. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Im Rahmen unseres Projekts „Stadträume von morgen“ haben wir bereits vor etwas mehr als einem Jahr skizziert, wie wir uns die Zukunftsvision der Wandsbeker Chaussee vorstellen: Wir möchten dort geschützte Radstreifen und breite Gehwege, auf denen flaniert werden kann und die eine gesteigerte Aufenthaltsqualität bieten. Es braucht mehr bequeme Fußgänger*innenquerungen, sowie Grünflächen und Fassadenbegrünung, die den Straßenraum kühlen und aufwerten. Eine Visualisierung dieser Version findest du in unseren Stadtbildern (ganz unten auf der Seite).

Für eine (schrittweise) Umsetzung dieser Vision brauchen wir aber auch die Unterstützung der anderen politischen Kräfte, sowohl in Wandsbek auf Bezirksebene, als auch bei uns in der Bürgerschaft. Daher ist es gut, wenn wie von Ihnen mit dieser Anfrage, auch aus der Zivilgesellschaft an diese politischen Kräfte das Signal gesendet wird, dass wir die Umgestaltung des öffentlichen Raums an der Stelle dringend benötigen. 

Darüber hinaus haben wir den Senat vor einiger Zeit bereits aufgefordert zu prüfen, ob und wie der S-Bahnhof „Wandsbeker Chaussee“ durch einen zweiten Ausgang (Richtung Pappelallee) entlastet werden kann. Dies befindet sich allerdings noch in der Prüfung, sodass wir hier noch keine finale Antwort geben können wann und wie sich die Situation verbessert.

Mit freundlichen Grüßen
Rosa Domm

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