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Rosa Domm
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Frage von Klaus-Peter S. •

Was der Verkehrssenator mit dem Anwohnerparken betreibt ist eine Frechheit! Das verärgert nicht nur direkt Betroffene!Wie nennen Sie es,wenn man für was bezahlt,und dafür nichts bekommt?Abzocke?

Sehr geehrte Frau D.!Die Vernichtung von Parkraum zum Chef-Anliegen zu machen ist die Sache.Aber wenn man für Anwohnerparken bezahlt ,letztlich aber nur mit entsprechendem Glück überhaupt was dafür bekommen kann,dann sehe ich das wohlwollend zumindest als unseriös an!Eigentlich eher als unverschämte Abzocke.Man stelle sich vor,ein Fussball-Bundesligist würde für seine Spiele 70.000 Eintrittskarten verkaufen,obwohl es überhaupt nur für 54.000Zuschauer Platz im Stadion gibt!Wie würden Sie das benennen?Ist das keine Abzocke?Eigentlich wohl schon Betrug.Ich bin gespannt auf Ihre Stellungnahme.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 20. Oktober zum Thema Bewohnerparken.

Das Anwohnerparken kostet in Hamburg derzeit pro Jahr 45€ (bzw. 50€ vor Ort). Diese Gebühr berechtigt zum Parken in einer Anwohnerparkzone. Das Bewohnerparken erfreut sich dabei in Umfragen des LBV hoher Zustimmungswerte, da sich durch dessen Einführung üblicherweise die Parksituation entspannt. Anwohner*innen finden leichter einen Parkplatz in ihrem Wohnviertel. Diese Verbesserung der vielerorts angespannten Parklage kostet auf den Monat gerechnet rund 4€, also etwa so viel wie 4 Stunden Parken in der Gebührenzone III oder zwei Kurzstreckentickets mit dem HVV.

Diese Gebühr deckt allerdings noch nicht die Kosten für den eigentlichen Parkplatz, sondern deckt lediglich den Aufwand, die dem LBV mit der Bereitstellung der Ausweise entstehen. Die Bereitstellung eines Parkplatzes kostet die öffentliche Hand etwa 220€ im Jahr: davon entfallen 45% für öffentliche Sicherheit und Ordnung, 27% für allgemeine Verwaltung, und die restlichen 28% für die bauliche Herstellung, Entwässerung, Reinigung und Beleuchtung. Diese Kosten übernimmt weiterhin die Allgemeinheit für Sie - eine der vielen versteckten Subventionen für das Autofahren.

Wer einen eigenen Stellplatz für sein Pkw wünscht, muss dafür deutlich mehr bezahlen. In der Regel kosten Garagen oder feste Stellplätze mindestens 80€ im Monat. Auch dies ist noch verhältnismäßig günstig, wenn Sie sich vor Augen führen, was innerstädtischer Raum für andere Zwecke, beispielsweise als Baugrundstück, pro Quadratmeter kostet.

Von "Unseriösität", "unverschämter Abzocke", oder gar "Betrug" kann also keine Rede sein. Das Bewohnerparken ist vielmehr eine Maßnahme, die unsere Straßen wieder von zu vielen parkenden Autos befreit, so dass Platz wird für anderen Verkehr: Menschen im Rollstuhl, die regelmäßig große Umwege fahren müssen, weil abgesenkte Bordsteinkanten zugeparkt sind, Kinder, die zwischen lauter parkenden Autos auf die Straße treten müssen, Bäume, die absterben, weil ihr Wurzelwerk durch Falschparken beschädigt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Rosa Domm

 

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