Frage an Rosa Domm von Anja S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Domm,
wie viele Tausende Bürger/innen dieser Stadt versuche ich in diesen Tagen einen Corona-Impftermin für meinen über 80jährigen an Parkinson erkrankten Schwiegervater zu bekommen.
Zwei mal hatte ich online das Glück, einen Termin auszuwählen. Doch ich brauchte ca. 20 Sekunden für die Eingabe der persönlichen Daten und der Termin war dann weg. Auch telefonisch hatte ich zweimal Erfolg und hatte jemanden am Apparat. Leider auch hier nur die Info, dass heute (1.2.21 um 12 Uhr) keine Termine mehr da sind. Im Radio hörte ich, dass die Mitarbeiter des Call-Centers hier falsch informiert wurden. Die Termine werden ja mehrfach am Tag in Tranchen freigeschaltet. Die letzte Ansprechpartnerin bestätigte zu allem Überfluss, das während ihrer Eingabe der persönlichen Daten des Anrufers ebenfalls ausgewählte Termine bereits wieder weg sind. Da stimmt doch was nicht! Hier meine Frage:
Warum schafft so ein hochentwickeltes Land wie Deutschland es nicht, die auswählbaren Impftermine für andere zu blockieren und mit einem Zeitfenster für die Eingabe der Daten zu versehen? Wenn ich einen Sitzplatz im Kino buche, klappt das doch auch. Wie sollen die alten dieser Stadt, da nicht verzweifeln, scheint es doch fast unmöglich, einen Termin zu bekommen?
Sehr geehrte Frau Schultz,
Vielen Dank für Ihre Frage vom 02. Februar. Sie haben Recht damit, dass die Impfterminvergabe derzeit nicht läuft wie gewünscht. Bei allem verständlichen Ärger über die derzeitige Situation liegt jedoch das drängendste Problem in der Impfstoffknappheit. Es verfallen also derzeit keine Impfungen aufgrund der verbesserungswürdigen Impfterminvergabe.
Hamburg hat sich der bundesweiten Hotline 116117 angeschlossen, das ist ein Service der kassenärztlichen Vereinigung. Auch das Online-Portal ist für die bundesweite Nutzung aufgesetzt worden. Dieser Service genügt unseren Qualitätsansprüchen nicht und wir haben deshalb Nachbesserungen gefordert, die jetzt auch nach und nach kommen. Dazu gehören eine frühe Ansage am Telefon, wenn keine Termine zur Verfügung stehen (nicht erst nach langer Warteschleife), und die Reservierung des Termins während der Dateneingabe bei der Onlinebuchung. Die von Ihnen beschriebenen Probleme sollten sich also in Kürze erledigt haben und nicht mehr auftauchen.
Zudem ist es auch sehr ungerecht, dass Menschen, die nicht die Online-Buchung nutzen konnten oder wollten, derart schlechte Chancen hatten, einen Termin zu ergattern. Nur zwei Prozent der Termine wurden per Telefon vergeben. Das ist gerade in der Altersgruppe Ü80 eine Zumutung. Deshalb wird künftig etwa die Hälfte der Termine für Anrufer*innen reserviert.
Ich hoffe, dass Sie bald einen der Impftermine für Ihren Schwiegervater reservieren können und dieser dann auch in Kürze die schützende Impfung erhält!
Mit freundlichen Grüßen
Rosa Domm