Frage an Rosa Domm von Jens R. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Domm,
Sie treten als Direktkandidatin im Wahlkreis 11 an und sind in Eilbek, einem der am besten schnellbahnseitig erschlossenen Stadtteile Hamburgs, der sich zudem zum Szeneviertel entwickeln soll, beheimatet. Ich wohne dagegen in Tonndorf, einer "Schnellbahnwüste", in der - wenn überhaupt - alles mit Bussen gemacht wird, die absolut keine Lösung für einen attraktiven ÖPNV sind und mit denen kein einziger Autofahrer - die bei uns auf der "Einfallstraße Ex-B75" bis Höhe Friedhof Tonndorf offiziell mit 60 km/h rasen dürfen - für den ÖPNV gewonnen werden kann. Hätte man uns die seit Jahrzehnten versprochene S4 schon vor 40 oder mehr Jahren gebaut, dann hätten wir auch einen 5-Minuten-Takt in den HVZ, wie auf allen anderen S-Bahn-Linien.
Deshalb zwei Fragen an Sie:
1. Wie stehen Sie zum Bau und zum künftigen Betrieb der S4 und was unternehmen Sie dieses Projekt zu unterstützen und zu forcieren?
2. Wie stehen Sie zu einem Stadtbahnnetz auf den vielen breiten (pro Fahrtrichtung zweispurigen und/oder mit begleitenden Grünbereichen versehenen) Wandsbeker Straßen, das gerade in unserem Bezirk außerhalb des Rings 2 - und in Ergänzung eines hier weiter auszubauenden Schnellbahnnetzes - eine attraktive Alternative für den Umstieg auf den ÖPNV sein könnte?
Mit freundlichen Grüßen
J. R.
Sehr geehrter Herr R.,
Vielen Dank für Ihre Fragen.
Ich bin überzeugt davon, dass eine erfolgreiche Mobilitätswende nur möglich ist, wenn wir den Hamburger*innen zuverlässige und effiziente Alternativen zum motorisierten Individualverkehr anbieten. Das aktuelle Nahverkehrsangebot in weiten Teilen des Hamburger Osten, wie etwa in Tonndorf, ist hierbei nicht ausreichend. Neben den von Ihnen angesprochenen Busverbindungen, beschränkt sich die Bahnverbindung nach Tonndorf und anschließend auch nach Rahlstedt einzig auf die RB81, welche u.a. aufgrund des Mischbetriebs aus Personen und Güterverkehr auf der Bestandstrecke häufig unpünktlich ist. Dem geplanten Neubau einer S-Bahnlinie 4 stehe ich daher grundsätzlich positiv gegenüber.
In dieser Legislatur werde ich mich für eine zügige Umsetzung des Projekts, mit besonderem Augenmerk auf die Einhaltung aller Lärm- und Umweltschutzvorgaben und der Schaffung von Ausgleichsflächen für die entstandenen Schäden stark machen um so die zu erwartenden Belastungen für die Anwohner*innen so gering wie möglich zu halten.
Zu Ihrer zweiten Frage: Grundsätzlich stehe ich Ihrer Idee positiv gegenüber, schließlich wurden diese Straßen bereits in der Vergangenheit für den Straßenbahnverkehr genutzt. Die aktuelle Priorität des ÖPNV- Ausbaus in unserem Wahlkreis sehe ich jedoch eindeutig bei der zeitnahen Inbetriebnahme der Bahnlinie S4 und der Umsetzung des Hamburgtakts. Gerade die großen Straßen, wie etwa die Wandsbeker Chaussee, die Ahrensburger Straße oder die Stein-Hardenberg-Straße, bieten zukünftig aber den idealen Raum für eine Ausweitung der Radverkehrsinfrastruktur in unserem Wahlkreis.
Mit freundlichen Grüßen,
Rosa Domm