Was werden Sie tun, um sich von Ihrer für Menschen mit Autismus verheerenden Aussage mit einer klaren Begründung zu distanzieren, und zwar an denselben Adressatenkreis gerichtet?
Sehr geehrter Herr Mützenich, es ist gut, dass Sie sich bei Abgeordnetenwatch für die Aussage, dass Präsident Putin ein autistischer Entscheidungsträger sei, entschuldigt haben. Aber dies genügt aus zwei Gründen nicht:
1. Sie erklärten zwar, dass Sie nicht die Absicht hatten, die Gefühle von Menschen mit Autismus oder deren Angehöriger zu verletzen. Das glaube ich Ihnen, aber das eigentliche Problem ist, dass Sie das brutale und menschenverachtende Vorgehen des russischen Präsidenten mit Autismus assoziiert haben, was das Ansehen von Autismus betroffener Menschen schwer beschädigt.
2. Sie hatten die ursprüngliche Aussage am 23.2.22 gegenüber Spiegel online gemacht, die auch von der FAZ zitiert wurde. So hat sich der üble Gedanke, den Sie impliziert haben, nämlich dass Autismus zu rücksichtsloser Brutalität gehöre, weit verbreitet. Ihre Entschuldigung ist aber nicht für denselben Adressatenkreis zu lesen, also bei Spiegel online und in der FAZ.net.
Sehr geehrter Dr. L.,
auf die Berichterstattung der von Ihnen genannten Medien habe ich keinen Einfluss. Dennoch hoffe ich, dass meine aufrichtig gemeinte Entschuldigung bei allen betroffenen Menschen ankommt.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich