Frage an Robert Funke von Janika M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Wie kann mehr bezahbarer Wohnraum für die steigenden Studentenzahlen der Universität Potsdam geschaffen werden?
Jedes Jahr zu Semesteranfang wiederholt sich das Bild: Tausende von Studierenden sind auf Wohnungssuche und finden weder eine bezahlbare Wohnung noch einen Platz in einer WG oder einem Studi-Wohnheim. Die Situation verschärft sich durch rasant steigende Mieten - besonders eben in Potsdam. Wir wollen uns gemeinsam mit der Stadt Potsdam und dem Studierendenwerk für mehr Neubau von Studierendenwohnungen und -wohnheimen einsetzen, unter anderem indem wir die Studierendenwerke befähigen, selbst Kredite aufzunehmen. Auf Bundesebene kämpfen wir für eine weitere Erhöhung und eine Reform des BAföGs.
Darüber hinaus kämpfen wir auf allen Ebenen für bezahlbaren Wohnraum - ganz egal ob für Studierende oder Rentner*innen. Wir brauchen Wohnungen mit bezahlbaren Nettokaltmieten, die an die Bewirtschaftungskosten gekoppelt und sozialorientiert gestaltet sind. Dazu wollen wir das Wohnungsbauvermögen des Landes Brandenburg und das Landesprogramm für den sozialen Wohnungsbau im Bereich Neubau von Mietwohnungen aufstocken, die Wohnungsbaugesellschaften besser bei der Planung neuer Bauvorhaben unterstützen und, wo nötig, die Gründung neuer kommunaler Wohnungsbaugesellschaften fördern. Kommunen, Land und Bund müssen Grundstücke für sozialen Wohnungsbau zu angemessenen Konditionen zur Verfügung stellen, und zwar auf Erbpachtbasis. Die Vergabe dieser Grundstücke für Wohnungsbauprojekte kommunaler Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften oder Baugemeinschaften soll in der Regel in qualitätsorientierten Konzeptvergaben erfolgen. Die Gründung von Genossenschaften oder Baugemeinschaften wollen wir vorantreiben. Ältere Menschen, die ihre zu groß gewordenen Wohnungen oder Häuser aufgeben, wollen wir beim Umzug in kleinere Wohnungen besonders unterstützen, z.B. durch Umzugshilfen, Tauschportale und erleichterten Zugang zu Wohnberechtigungsscheinen. Die Wohnungsbaugesellschaften sollen einen Wohnungstausch ohne Mieterhöhung ermöglichen. Davon können dann wiederum Studierende profitieren - wenn zum Beispiel eine WG in eine größere Wohnung mit günstiger Miete ziehen kann.