Frage an Robert Funke von Kevin S. bezüglich Umwelt

Es tut mir leid, wenn der Begriff Klimagerechtigkeit vielen nicht geläufig ist! Er bezieht sich auf die Tatsache, dass derzeit die Verursacher*innen des Klimawandels nicht diejenigen sind, die am meisten mit seinen Folgen zu kämpfen haben. Dürreperioden beispielsweise treffen vor allem Länder im globalen Süden, deren CO2-Ausstoß sehr gering ist. Zweiter Aspekt: Während Industrienationen in Europa und Nordamerika nur bedingt vom steigenden Meeresspiegel betroffen sind, versinken Inselgruppen wie die Malediven Tag für Tag tiefer im Meer. Zudem sind Kinder und Jugendliche, deren Kinder und Enkelkinder, welche unschuldig am Kohlendioxidausstoß sind, die Leidtragenden der von den Erwachsenen verursachten Klimakrise. Der Begriff Klimagerechtigkeit überlagert sich also auch mit dem wahrscheinlich ähnlich neuen Begriff Generationengerechtigkeit.

Ich würde Klimagerechtigkeit (das ist jetzt die komplizierte Variante) folgendermaßen definieren: ~ ist eine faire Verteilung von Kohlenstoffdioxidmengen, die noch in die Erdatmosphäre gelangen dürfen, auf alle auf der Erde lebende Menschen sowie die Einhaltung des Verursacherprinzips bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels, sodass die Verursachenden alle Kosten für Klimafolgemaßnahmen auf der gesamten Welt tragen müssen. Mit diesen Maßnahmen gemeint sind zum Beispiel Hochwasserschutz, Dürrehilfen, Umsiedlungsprogramme und so weiter.

In einfachen Worten: Nur weil wir in Europa leben, haben wir nicht automatisch das Recht, mehr CO2 pro Einwohner*in auszustoßen als andere Kontinente. Da der steigende Meeresspiegel und Dürreperioden dazu führen, dass Menschen unter dem Klimawandel leiden, obwohl sie ihn nicht verursacht haben, gilt für mich Folgendes: Wenn ein Teil der Welt mit seinem CO2 den Klimawandel in Kauf nimmt, soll dieser Teil auch die Kosten für die Folgen auf der ganzen Welt tragen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Funke