Frage an Rita Schwarzelühr-Sutter von Manfred K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Schwarzelühr-Sutter! Was mich zu schreiben bewegt, ist nicht als Betreff vorgegeben. Ich wollte Ihnen eigentlich nur mitteilen, dass ich diesmal nach vielen Jahren erstmalig wieder SPD wählen werde - und zwar aus Mitleid mit dieser großen alten Partei.
Ich war 1964, begeister von Willi Brandt, der Partei beigetreten und gehörte ihr 32 Jahre an, bis mich beim Anblick des damaligen Dreigestirns Schröder-Lafontaine-Scharping der Ekel packte. Ich meine immer noch, wenn man dem Super-Oligarchen-Freund Schröder endlich den ehrenvollen Austritt aus der Partei gewähren würde und die SPD entsprehend ihrem Erstbuchstaben wieder eine soziale Partei würde, dass sich dann die Wahlergebnisse entscheidend bessern könnten.
ich bin vor vier Jahren nach Dogern zugezogen und verstehe bis heute nicht, wie hier im Süden Wahlkampf gemacht wird. In NRW wurde ich unmittelbar nach dem Parteibeitritt sofort zum Plakat-Kleben und -Aufhängen herangezogen. Jeder kommunale Mandatsträger war auch bei allen Land- und Bundestagswahlen zum Klinkenputzen verpflichtet, sonst wurde er nicht mehr aufgestellt. Von Nichts kommt Nichts. Bei der ersten Kommunalwahl, die ich hier erlebte, fand ich auf dem Wahlzettel keinen einzigen SPD-Kandidaten aus Dogern. Wie ist das möglich? Bei der Landtagswahl wurden hier mehr als 20 Proz. Stimmen f?r die SPD abgegeben, obwohl hier kein OV existiert! Ich gehörte dem UB-Vorstand Euskirchen im Bezirk Mittelrhein (Köln) an. Dort wäre man am andern Tag wach geworden und hätte einen OV gegründet.
Das fiel mir auf. Ich will auch auf meine alten Tage (Jg. 1937) nicht mehr aktiv werden, geschweige denn der SPD wieder beitreten. Es herrscht sowieso, nicht nur bei dieser Partei, nur noch Klein-Klein vor, keine Partei hat noch eine weitreichende Vision, die begeistern könnte.
Wie ich der Presse entnommen habe, setzen Sie sich wenigstens für die Anliegen der SBZ (Schweizerisch Besetzte Zone) engagiert ein.
Mit freundlichem Gruß
Manfred Kratz
Sehr geehrter Herr Kratz,
vielen Dank für Ihre freundliche E-Mail, über die ich mich sehr gefreut habe. Zum einen freut mich Ihre Wertschätzung meiner Arbeit und zum anderen nehme ich Ihre Anregungen gerne auf. Wenn Sie Interesse an einem persönlichen Gespräch haben, dann würde mich sehr freuen, wenn Sie mit meinem Waldshuter (07751/9176881) oder Berliner Büro (030/ 227 71073) Kontakt aufnehmen, um einen Termin auszumachen. Gerne schaue ich bei Ihnen vorbei.
Ich teile Ihren Eindruck, dass es hier vor Ort schwierig ist, vielleicht schwieriger als im Unterbezirk Euskirchen, die Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, sich öffentlich zur SPD zu bekennen. Aber es funktioniert, weil wir in zahlreichen Gesprächen und Veranstaltungen die Menschen von unseren Positionen überzeugen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Rita Schwarzelühr-Sutter MdB