Was halten sie von der Idee einer Einführung eines sozialen Pflichtjahres und welche Chancen oder auch Gefahren sehen sie darin für den Staat und die Gesellschaft?
Sehr geehrter Herr Springer,
mein name ist Nick G. .und ich mache die 3-jährige Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Mein Kurs und ich erstellen aktuell ein Projekt zum Thema "soziales Pflichjahr" und würden für ihre Meinung und die ihrer Partei zu diesem Thema interessieren. Wir freuen uns auf eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Nick G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich bin ein überzeugter Verfechter eines sozialen Pflichtjahres. Speziell vor dem Hintergrund der Krisen in den letzten Jahren halte ich die Einführung eines verpflichtenden Gemeinschaftsdienstes zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts für notwendig.
Unsere Gesellschaft wird langfristig nur auf der Basis gemeinsamer Werte, wechselseitiger Verantwortung und einem Gefühl der Zusammengehörigkeit gedeihen. Bis zum Jahr 2011 hat der Zivildienst einen sehr starken Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft geleistet und dabei auch die Zivildienstleistenden in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. Die Schaffung eines Gemeinschaftsdienstes – ähnlich dem früheren Zivildienst – ermöglicht einen Erfolgspakt für die Gesellschaft und den Einzelnen.
Ich trete daher dafür ein, dass ein allgemeiner Gemeinschaftsdienst mit einer 12-monatigen Dienstpflicht eingeführt wird. Dabei sollen alle volljährigen Bürger bis zum vollendeten 25. Lebensjahr einbezogen werden – mit Ausnahme der nicht dienstfähigen Bürger. Diese Dienstpflicht soll sowohl für deutsche Staatsangehörige als auch für ausländische Staatsangehörige mit rechtmäßigem, gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland gelten. Im Rahmen dieses Gemeinschaftsdienstes soll der Einsatz insbesondere im Zivil- und Bevölkerungsschutz sowie in der Alten-, Krankenpflege und Behindertenbetreuung im Vordergrund stehen.
Darüber hinaus soll die Einführung des Gemeinschaftsdienstes parallel zu einer Reaktivierung der Wehrpflicht für Männer erfolgen, wobei der Gemeinschaftsdienst als möglicher Ersatzdienst für Wehrpflichtige ausgestaltet werden kann.
Ich hoffe, meine Antwort kann Sie zufriedenstellen, und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger!
Mit freundlichen Grüßen
René Springer