Frage an Reinhard Bütikofer von Christian B. bezüglich Umwelt
Unter dem massiven Druck der USA wirft manch ein Politiker moralische Bedenken über Bord, egal, was die Wähler/-innen davon halten (siehe Entscheidung zu Glyphosat. Nun kommen Forderungen bzgl. der Möglichkeiten zum Fracking. Die unglaubliche Umweltbelastung, die Verseuchung von Grundwasser wird -trotz gegenteiliger Erfahrungen in USA- verharmlost.
Wie stehen Sie bzw. wie würden Sie als Europaabgeordnete zum Thema FRACKING in Europa und in Deutschland stehen.
Danke für Ihre Zeit zur Beantwortung, die für mich u.U. wahlentscheidend ist.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Bollinger,
Ich bin seit vielen Jahren gegen Fracking engagiert. Ich war der erste Europaabgeordnete, der dort dieses Thema aufgriff und daran mitwirkte, dass europäische Anti-Fracking-Initiativen aus verschiedenen Ländern sich wirksam koordinieren. Ich war auch seither daran beteiligt, den Widerstand gegen Fracking in Europa zu unterstützen.
Meine Meinung zu Frackinggas-Importen aus den USA ist sehr einfach: wir brauchen sie nicht; ich bin dagegen; ich empfinde es als belämmernd, dass die Bundesregierung jetzt Frackinggas-Importe aus den USA verspricht, nur weil sie sich erhofft, dadurch amerikanischer Kritik an dem unsinnigen, klimapolitisch schädlichen und aus vielen Gründen abzulehnende Projekt Nordstream 2, der berüchtigten Gaspipeline von Russland nach Deutschland, abzufedern. Wenn wir in Deutschland unseren Weg bei der Energiewende vernünftig fortsetzen, brauchen wir weder noch.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Bütikofer