Frage an Reinhard Bütikofer von Rainer W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Bütikofer,
die Bevölkerung sollte m.E. das Recht haben sich selbst zu ernähren.
Kennen Sie irgendeinen Passus, der darauf hinwirkt, die Menschen mehr in die eigene agrarische Eigenverantwortung zu bekommen, indem man u.a. auch bedürftigeren Menschen ermöglicht, eine kleine Parzelle zu bewirtschaften?
Ich stelle diese Frage vor dem Hintergrund, dass sich viele v.a. in urbanen Kontexten lebende Menschen kein Stück Land erlauben können. Ein weiterer Hintergrund ist die Idee, sich allmählich von unseren riesigen Monokulturen zu lösen und die Freude am persönlichen Wachstumserfolg zu protegieren.
Beste Grüße
Rainer Winters
Student der Umweltwissenschaften und Politikwissenschaften
Sehr geehrter Herr Winters,
ich habe Sympathie für die vielfältigen Ansätze, die drauf abzielen, auch Stadtmenschen wenigstens teilweise Zugang zu Eigenversorgung oder agrarischer Eigenverantwortung zu geben, von der Laubenkolonie, über den Bio-Hofladen bis zum guerilla gardening. Allerdings können wir, glaube ich, die große gesellschaftliche Arbeitsteilung, die sich in unserer Industriegesellschaft herausgebildet hat, nicht einfach ignorieren. Deshalb glaube ich: wir sollten Experimentierraum schaffen, auch gerade für die Menschen, die Sie im Auge haben, aber dabei realistisch bleiben.
Mit freundlichen Grüßen,
Reinhard Bütikofer